Ursprung des Asteroiden zurückverfolgt, der Dinosaurier auslöschte
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Vor 66 Millionen Jahren traf ein Asteroid auf die Erde, der in einem Atemzug mit dem Aussterben der Dinosaurier genannt wird. Der Chicxulub-Impaktor soll 9.600 Meter breit gewesen sein und hinterließ einen Krater, der sich über 145 Kilometer auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko erstreckt.
Nun haben Forscher*innen des Southwest Research Institute (SwRI) berechnet, woher der riesige Asteroid stammt, berichtet Space.com.
Die Wissenschaftler*innen nutzen Computermodelle, um die Flugbahn von Gesteinsbrocken aus dem Asteroidengürtel nachzuvollziehen. Sie berechneten wie und wo sie zu Planeten gezogen werden, indem 130.000 Asteroiden beobachtet wurden. Das kombinierten sie mit Daten anderer bekannter Asteroiden.
So zeigte sich, dass die Chance 10-mal höher ist, dass Objekte aus dem äußeren Asteroidengürtel auf die Erde treffen, als zuvor angenommen.
"Schlupflöcher" für weit entfernte Asteroiden
Auch Chicxulub soll im äußeren Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter um die Sonne gekreist sein. Eigentlich gingen Expert*innen bisher davon aus, dass es nur sehr wenige Asteroiden von dort zur Erde schaffen. Die neuen Berechnungen zeigen aber, dass durch thermische Kräfte "Schlupflöcher" entstehen können. Sie reißen auch weit entfernte Asteroiden aus ihrer Flugbahn und ziehen sie in Richtung der Erde.
Die Objekte dort sind meist Chondriten, die die häufigste Art von gefunden Meteoriten sind. Einige von ihnen sind aber besonders seltene, sehr dunkle, poröse kohlige Chondriten. Sie haben einen hohen Anteil an Kohlenstoff, Graphit, Karbonaten und organischen Verbindungen. Bei der Untersuchung des Chicxulub-Kraters fanden Forscher*innen heraus, dass dessen Zusammensetzung der eines kohligen Chondriten wohl sehr ähnlich war.
Das Team wollte herausfinden, wo heute solche riesigen Asteroiden lauern. Denn die bisher bekannten Objekte, die eine solche Zusammensetzung haben, sind deutlich kleiner als Chicxulub. Mit den neuen Berechnungen sagen die Forscher*innen nun voraus, dass ein Asteroid mit einem Durchmesser von 9.000 Metern alle 250 Millionen Jahre auf die Erde trifft. In ihrem Modell sind 50 Prozent dieser Impaktoren kohlige Chondrite aus dem äußeren Asteroidengürtel.
"Diese Studie hilft uns, den Chicxulub-Einschlag zu verstehen und verrät uns, woher andere Impaktoren aus der Erdgeschichte stammen könnten", sagt David Nesvorný, Mit-Autor der Studie, gegenüber Space.com. Die Studie erscheint in der November-2021-Ausgabe des Fachmagazins Icarus.
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