Australischer “Alienobelisk” stammt wahrscheinlich von SpaceX
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In Australien ist Weltraumschrott aufgetaucht, darunter ein 3 Meter hoher Trümmerteil. Der „Alienobelisk“, wie ihn das Netz taufte, wurde vergangene Woche von 2 Schafbauern in den Snowy Mountains entdeckt, einem Gebirge im Süden der australischen Hauptstadt Canberra.
Expert*innen zufolge handelt es sich bei den seltsamen Trümmern wohl um Überreste einer Dragon Crew-1-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Am 8. Juli war ein solches Raumfahrzeug in die Erdatmosphäre eingetreten. Eigentlich hätte es im Pazifischen Ozean zwischen Australien und Neuseeland landen sollen. Wie Astronom Jonathan McDowell auf Twitter anmerkt, könnten die Fragmente der Dragon-Kapsel aber auch auf dem Festland niedergegangen sein. Ihre Flugbahn stimme mit dem Fundort überein.
Rumpf einer Dragon Crew-1-Kapsel
Marco Langbroek, Dozent für Raumfahrtmissionen an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden ist ebenfalls der Ansicht, dass die Teile von SpaceX stammen. Er meint, es handle sich bei den Trümmern um Fragmente des 4 mal 4 Meter großen Rumpfes der Kapsel.
SpaceX hat bislang nicht bestätigt, dass es sich bei dem „Alienobelisken“ und den übrigen Trümmerteilen um eine Dragon-Kapsel handelt. Die örtliche Behörden haben die Objekte indes in Gewahrsam genommen. "Wir glauben, dass sie mit SpaceX in Verbindung stehen könnten, aber wir werden es nicht bejahen, bis wir eine Bestätigung von ihnen erhalten", sagt ein Polizeikommandant der australischen Region Monaro gegenüber ABC News.
Gefahr aus dem All
Immer häufiger treten Überreste von Raketen oder Satelliten in die Erdatmosphäre ein, ohne zu verglühen. Erst kürzlich schlugen Teile einer chinesischen Long-March-5B-Rakete auf der südostasiatischen Insel Borneo ein – nur unweit eines Wohngebietes. Eine neue Studie schätzt, die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten 10 Jahren zu einem oder mehreren Todesopfern durch den Wiedereintritt von Trümmerteilen aus dem All kommt, auf 10 Prozent.
Staatliche Behörden und Weltraumagenturen arbeiten bereits an Lösungen, um der wachsenden Menge an Weltraumschrott entgegenzutreten.
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