China bringt erstmals Probe von dunkler Seite des Mondes zur Erde
Die Kapsel des chinesischen Raumschiffs "Chang'e-6" ist am Dienstag vom Mond zur Erde zurückgekehrt. Damit ist es erstmals gelungen, Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes auf die Erdoberfläche zu transportieren.
Wie Live-Bilder des chinesischen Staatsfernsehens zeigten, glitt die Kapsel zunächst minutenlang an einem Fallschirm herab, bevor sie schließlich in der Steppe der Inneren Mongolei aufsetzte - "präzise" an der Stelle, die für die Landung vorgesehen war, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
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Chinas erfolgreiche Mondmissionen
Mit der Rückkehr der Kapsel zur Erde schließt China bereits seine 6. Mondmission seit 2007 erfolgreich ab. Zuletzt hatte "Chang'e-5" im Jahr 2020 einige Proben von der Vorderseite des Mondes zur Untersuchung zur Erde gebracht. 2019 war mit "Chang'e-4" erstmals ein Rover auf der Rückseite des Mondes gelandet und hatte dort das Terrain erkundet.
"Chang'e-6" war am 3. Mai vom chinesischen Weltraumbahnhof auf der Tropeninsel Hainan abgehoben. Der Lander war am 2. Juni auf dem Mond aufgesetzt und hatte anschließend begonnen, die Gesteinsproben zu sammeln. Diese wurden mit einem Aufstiegsmodul wieder zum Hauptraumschiff transportiert, das die Proben schließlich zur Erde brachte. Insgesamt dauerte die Mission - genau wie vorgesehen - 53 Tage.
Damit hat China nun in 2 verschiedenen Missionen Gestein vom Mond zur Erde transportiert. Davor war dies den USA und der Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren gelungen. Erstmals waren nun jedoch Proben von der erdabgewandten Seite des Mondes an Bord, von denen sich Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte des Erdtrabanten erhoffen.
Die erdabgewandte Seite wird malerisch auch "die dunkle Seite des Mondes" (The Dark Side of the Moon) genannt. Der Begriff hat sich durch die Pop-Kultur eingebürgert, technisch korrekt ist aber Mondrückseite.
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Vulkangestein in Proben erwartet
Basierend auf den geologischen Merkmalen der Landestelle im Südpol-Aitken-Becken (SPA) des Mondes gehen Forschende davon aus, dass die zurückgebrachten Proben aus 2,5 Milliarden Jahre altem Vulkangestein bestehen werden. Auch Spuren früherer Meteoriteneinschläge könnten in den Proben enthalten sein.
Es gebe "erhebliche Unterschiede" zwischen der erdzugewandten und der erdabgewandten Seite des Mondes, und zwar hinsichtlich der Krustendicke, der vulkanischen Aktivität und der Zusammensetzung des Bodens, schreibt der Geologe Yue Zongyu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Wissenschaftsmagazin "The Innovation".
Proben mit Spuren von Meteoriten könnten letztendlich nicht nur Informationen über die Evolution des Mondes liefern, sondern auch neue Erkenntnisse über die Entstehung des gesamten inneren Sonnensystems, erklärte Yue.
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Chinesische Astronauten sollen auf den Mond
Weitere chinesische Mondmissionen sind bereits in der Vorbereitung. Chinas "Chang'e-7"-Mission, geplant für das Jahr 2026, zielt darauf ab, die Umgebung am Südpol des Mondes noch besser zu erforschen.
Oberstes Ziel der Chinesen ist es, bis 2030 eigene Astronautinnen und Astronauten auf die Mondoberfläche zu bringen und einen Außenposten auf dem Erdtrabanten zu errichten.
Die NASA musste ihr Mondprogramm wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff erst vor Kurzem wieder verschieben. Nun planen die US-Amerikaner eine bemannte Mondlandung im September 2026. Wer am Ende die Nase vorn haben wird, ist also noch nicht ausgemacht.
Der Mond ist nach Jahrzehnten der Ruhe wieder zum Ziel mehrerer Raumfahrnationen geworden, auch weil dort wichtige Rohstoffe vermutet werden. Außerdem gelten die Missionen als technisch höchst aufwendig und damit prestigeträchtig.
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