Die grünen Bereiche im Coma-Cluster zeigen, wo Dunkle Materie vermutet wird

Die grünen Bereiche im Coma-Cluster zeigen, wo Dunkle Materie vermutet wird

© HyeongHan et al

Science

Erstmals Dunkle Materie im kosmischen Netz nachgewiesen

Sichtbare Materie formt sich in unserem Sonnensystem und darüber hinaus zu runden Objekten: Sonne, Planeten und Monde. Dunkle Materie, die einen Großteil der Masse im Universum ausmacht, soll sich allerdings ganz anders verteilen. 

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So könnte das kosmische Netz aussehen

Die Dunkle Materie macht 85 Prozent des Universums aus. Sie bildet das Gerüst für das sogenannte kosmische Netz. Demnach hat das Universum eine Wabenstruktur. In den Waben befinden sich Galaxien. Um sie herum ist das kosmische Netz, das alles verbindet und Materie transportiert.

Wie ein unsichtbares Spinnennetz

Allerdings sind die Fäden des Netzes sehr schwer zu erkennen. Forscher*innen konnten die Existenz bisher nur indirekt nachweisen, indem sie Galaxien untersuchen. In einem Statement vergleichen es die Forscher*innen mit einem Bild aus der Natur: Sieht man etwa ein totes Blatt eines Baumes scheinbar in der Luft schweben, muss es an einem Spinnennetz hängen - auch wenn man das Netz nicht sehen kann.  

Die grünen Bereiche im Coma-Cluster zeigen, wo Dunkle Materie vermutet wird

Gravitationslinseneffekt

Die Fäden dieses kosmischen Netzes, sogenannte Filamente, wurden nun erstmals indirekt beobachtet. Dafür war der Effekt genutzt, den die Gravitation der Dunklen Materie auf das Licht hat. Laut Einstein sorgt Masse für eine Krümmung der Raumzeit. Ein Lichtstrahl wird dadurch abgelenkt und es kommt zu einem sogenannten „Gravitationslinseneffekt“.

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Beim Gravitationslinseneffekt wird das Licht durch Materie abgelenkt

Mit dem Subaru-Teleskop in Hawaii konnte das Team der Yonsei-Universität in Seoul erstmals einen schwachen Gravitationslinseneffekt von Dunkler Materie an den Filamenten innerhalb des Coma-Galaxienhaufens nachweisen. Der Galaxienhaufen erstreckt sich über Millionen von Lichtjahre und besteht aus über Tausend Galaxien. Die Forschung wurde im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht.

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