A super moon, known as the "Super Flower Moon", rises over the Nabi Sain Mosque in Nazareth
© REUTERS / STRINGER

Science

So viele Monde könnte die Erde maximal haben

Um in Science-Fiction-Werken klarzumachen, dass man nicht auf der Erde ist, werden gerne mal 2 Monde im Nachthimmel beschrieben. Obwohl mehrere Monde für uns Erdlinge sehr außergewöhnlich sind, ist unser Sonnensystem voll von Monden. Über 200 Stück gibt es.

Die meisten finden sich bei den Gasplaneten. Saturn hat 82 Stück, Jupiter 79. Bei Steinplaneten tut sich mondmäßig weniger. Mars hat 2, die Erde eben einen, Merkur und Venus gar keinen. Am Material selbst liegt das aber nicht, sondern an der Größe und damit verbundenen Anziehungskraft. In einer wissenschaftlichen Studie wurde jetzt berechnet, wie viel Monde die Erde aufgrund ihrer Größe maximal verkraftet.

Monde müssen in der richtigen Umlaufbahn und Entfernung sein

Für die Berechnungen wurden mehrere Faktoren herangezogen. So kommt es nicht nur auf die Größe der Monde an, sondern deren Abstand zueinander und der Abstand zur Erde. Zu viele Monde könnten miteinander kollidieren. Beim falschen Abstand könnten sie irgendwann auf die Erde fallen oder ins Weltall geschleudert werden. Bei zu vielen oder zu großen Monden könnte es zudem negative Effekte auf der Erde geben, weil die Anziehungskraft der Trabanten zu hoch ist.

Die Berechnung wurden mit verschiedenen Größen vorgenommen. Demnach könnte die Erde 3 Monde verkraften, die so groß sind wie unser jetziger Mond. Wie unser jetziger Mond hätten die auch verschiedene Phasen und wären unterschiedlich stark am Nachthimmel sichtbar. In manchen Nächten könnte man alle 3 gleichzeitig sehen. Die Monde würden unterschiedlich groß erscheinen, weil sie verschieden weit von der Erde entfernt sind.

Wären die Monde nur so groß wie Pluto, der etwa ein Sechstel der Mondmasse hat, könnten 4 Stück davon die Erde umrunden. Sind die Monde nur so groß wie der Zwergplanet Ceres (1,3 Prozent der Lunar-Masse), sind bis zu 7 Stück möglich. Für das Forschungsteam war überraschend, dass es nicht mehr sind. Der Grund sind Wechselwirkungen der Monde zueinander. Diese Störungen seien laut der Simulation groß genug, dass die Monde nach ein paar Tausend Jahren ihre Umlaufbahnen verlassen.

Monde als Indikator für eine zweite Erde

Abgesehen von einem „aha“-Erlebnis, soll die Studie einen Mehrwert bieten. Sie kann dabei helfen, Exoplaneten zu identifizieren, die lebensfreundliche Bedingungen haben. Ein Exoplanet mit zu großen oder zu vielen Monden könnte auf gewaltige Gezeiteneffekte oder ein Übermaß an Vulkanismus hinweisen, was keine günstigen Bedingungen für Leben sind. Ein Exoplanet in Erdgröße mit der richtigen Anzahl an Monden, in einer habitablen Zone, könnte hingegen ein Kandidat für außerirdisches Leben sein.

Allerdings konnten bisher keine Exomonde bestätigt werden, obwohl bereits tausende Exoplaneten entdeckt wurden. Sie sind schlicht zu klein, um mit derzeitigen Methoden aufgespürt zu werden. Derzeit gibt es 2 Kandidaten für Exomonde, die sind allerdings bei einem Jupiter-großen Planeten und selbst beide größer als die Erde.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare