Chinesische Forscher gewinnen Wasser aus der Luft

Chinesische Forscher gewinnen Wasser aus der Luft

© Getty Images/iStockphoto / Angelo D'Amico/iStockphoto

Science

Gel gewinnt Trinkwasser aus trockener Wüstenluft

Forschende der University of Texas haben ein neuartiges, kostengünstiges Gel entwickelt. Dieses kann trockener Wüstenluft Trinkwasser entziehen.

Die Gelschicht besteht aus Zellulose und Glucomannane, eine stärkeähnliche Substanz. Diese beiden Elemente bilden das wasserbindende Gerüst. Durch die poröse Struktur wird das Einfangen der Feuchtigkeit vereinfacht.

Die Gelschicht ist zudem mit einer thermoresponsiven Zellulose ausgestattet, die ihre Eigenschaften je nach Temperatur ändern. Beim Aufheizen wirkt sie wasserabweisend und sorgt dafür, dass das eingefangene Wasser freigesetzt wird – eine besonders energiearme Lösung, um Wasser aus trockener Luft zu gewinnen.

2 Dollar pro Kilogramm

Die Komponenten des Gels kosten gerade einmal 2 US-Dollar pro Kilogramm. In Regionen mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 15 Prozent kann ein Kilogramm mehr als 6 Liter Wasser täglich erzeugen. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von bis zu 30 Prozent sogar bis zu 13 Liter.

Noch mehr Wasser ließe sich entziehen, wenn die Gelschicht weiter optimiert und etwa dicker wird.

Trinkwasser für Millionen von Menschen

Das neue Gel sei laut dem Materialforscher Guihua Yu eine „praktische Lösung, die Menschen nutzen können, um Wasser in den heißesten, trockensten Plätzen der Erde zu gewinnen“. Damit hätten Millionen von Menschen, die keinen permanenten Zugang zu Trinkwasser haben, ein Gerät zuhause, das einfach zu bedienen sei.

Das Gel müsse vor dem Einsatz gefriergetrocknet werden - sei dann aber umgehend anwendbar. Auch könnten Menschen die Lösung selbst zusammenbauen, wenn sie die nötigen Komponenten zuhause haben.

Schon zuvor hatte das Forscher*innen-Team Lösungen vorgestellt, um beispielsweise Wasser aus der Atmosphäre zu gewinnen. Die bisherigen Lösungen waren aber primär für Regionen gedacht, die eine höhere Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Die neue Studie wurde im Journal Nature Communications veröffentlicht.

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