Aedes aegypti Mosquito
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Science

Geruchssinn von Moskitos ist komplexer als gedacht

Die Gelbfiebermücke Aedes Aegypti ist als Krankheitsüberträger bekannt, der Menschen mit Malaria, Gelbfieber oder Denguefieber infizieren kann. Forscher*innen der Rockefeller University in New York haben beobachtet, dass die Moskitos Menschen selbst dann finden, wenn man ganze Gruppen von Proteinen aus ihrem Erbmaterial entfernt, die für die Erkennung menschlicher Gerüche zuständig sind. Wie sie im Fachjournal Cell schildern, ist der Geruchssinn der Moskitos offenbar komplexer als bisher gedacht.

Moskitos folgen keinem Dogma

"Was wir herausgefunden haben, ist, dass es einen echten Unterschied gibt, wie Moskitos Gerüche kodieren, verglichen damit wie wir es von anderen Tieren kennen", sagt Meg Younger, eine der Autorinnen der Studie, gegenüber dem Guardian. Während es bei anderen Tieren eigene Rezeptoren für unterschiedliche Geruchstypen gibt, haben die Rezeptoren von Moskitos die Fähigkeit, verschiedene Geruchstypen zu identifizieren.

"Wir dachten, dass Moskitos dem zentralen Dogma der Geruchslehre folgen, wonach in einem Neuron nur ein Rezeptortyp ausgedrückt ist. Stattdessen können unterschiedliche Rezeptoren auf unterschiedliche Gerüche im selben Neuron reagieren", sagt Younger. Wenn sie also einen oder mehrere Rezeptortypen verlieren, beeinträchtigt das die Riechfähigkeit von Moskitos nicht.

Unwiderstehliche Fallen

Was wie ein auswegloses Schicksal für Menschen klingt, kann auch eine Chance sein. Durch ein besseres Verständnis für den Geruchssinn der Gelbfiebermücke erwarten sich die Forscher*innen etwa, bessere Fallen entwickeln zu können. Diese könnten etwa einen Geruch für Moskitos verströmen, der noch verlockender ist als der echter Menschen. Im Laufe ihrer Entwicklung haben sich die Moskitos übrigens auf Menschen spezialisiert, weil die stets dort zu leben scheinen, wo es genügend Wasser gibt. Dort können die Moskitos ihre Eier legen.

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