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Science

Google-Karte wird Methanlecks auf der ganzen Welt zeigen

Google plant eine Karte, die weltweite Methanlecks aufdeckt. Dafür wird Google die Daten des neuen Satelliten MethaneSAT nutzen und sie mit Künstlicher Intelligenz verarbeiten. 

Der Satellit des Environmental Defense Fund (EDF) soll Anfang März mit einer Falcon 9 von SpaceX in den Erdorbit gebracht werden. Dort wird der Satellit täglich 15 Mal den Planeten in einer Höhe von 525 km umrunden. 

Der neue Satellit soll einerseits kleinere, starke Methanausstöße identifizieren, etwa von einzelnen Fabriken. Hier kann MethaneSAT bis auf einen Quadratkilometer genau messen. Andererseits soll er große Areale vermessen können, wo Ausstöße weniger konzentriert sind, da sie sich weitläufiger verteilen. 

Methanlecks in der Öl- und Gasindustrie

Um anhand der Messungen die austretende Methanmenge zu bestimmen und diese über einen längeren Zeitraum zu tracken, kommen Algorithmen zum Einsatz. Dafür arbeitet der EDF mit Wissenschaftler*innen der Harvard University und des Smithsonian Astrophysical Observatory zusammen. 

Methan ist laut einem Bericht der International Environment Agency (IEA) für rund 30 Prozent der globalen Erderwärmung verantwortlich. Ein großer Teil dieser Emissionen stammt aus der Öl- und Erdgasindustrie. Die Daten sollen dabei helfen, Methanlecks in der Industrie zu identifizieren, schreibt Google in einem Blogeintrag.

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Google kann mithilfe von KI Bohrplätze (gelb), Ölpumpen (rot) und Lagertanks (blau) identifizieren

Anschaulich gemacht werden die Daten von Google über eine Karte der globalen Gas- und Ölinfrastruktur. Das soll aufzeigen, wo besonders viele Emissionen entstehen. Google setzt dabei Künstliche Intelligenz ein, um Elemente wie Ölcontainer und Bohrplätze in Bildern zu identifizieren. 

Schwachstellen finden mit Earth Engine

Diese Karte wird dann mit den Daten von MethaneSAT kombiniert, um einen Zusammenhang zwischen den Emissionen und der Infrastruktur aufzuzeigen. Damit soll offensichtlich werden, welche Komponenten hauptsächlich für Methanlecks verantwortlich sind. Im nächsten Schritt soll diese Information helfen, Schwachstellen zu beheben und solche Lecks zu verhindern. 

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Zugreifen kann man auf diese Daten über Googles Earth Engine. Das Projekt bietet Umwelt-Satellitendaten für wissenschaftliche Zwecke, aber auch für Regierungen und Firmen an. Dort können Nutzer*innen die MethaneSAT-Daten bspw. mit Informationen über Wälder, Gewässer und Ökosysteme kombinieren, um Veränderungen zu tracken. 

Die Daten sollen im Laufe des Jahres auf der Earth Engine verfügbar sein. Wer sich für die Daten interessiert, kann dann entweder ein Projekt für eigene Recherche einreichen oder über diese Karte (hier) eine Vorschau auf darauf bekommen, wie die Daten visualisiert werden sollen.

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