Blue Jet über der Grenze zwischen Mexiko und den USA, fotografiert von der ISS aus.

Der Jet erleuchtet den Himmel so sehr wie die Millionenstädte um ihn herum.

© Nicole Ayers NASA

Science

ISS-Astronautin gelingt spektakulärer Schnappschuss von Wetterphänomen

Die US-amerikanische Astronautin Nichole „Vapor“ Ayers hat vergangene Woche ein besonderes Wetterphänomen von der ISS aus fotografiert: Einen sogenannten Jet. Das ist sozusagen ein Blitz „nach oben“, den sie anfangs für ein verwandtes Phänomen, einen sogenannten „Sprite“ („Kobold“) gehalten hatte.

Bei dem blau-roten Lichtstrahl entlud sich eine Wolke bei einem Gewitter nicht Richtung Erdoberfläche, sondern Richtung Atmosphäre. Während ein Jet auf etwa 40 Kilometern Höhe auftritt, finden sich Sprites auf etwa 80 Kilometern Höhe. 

Auf dem Foto ist auch das Licht mehrerer Großstädte zu erkennen: Die hellen Stellen schräg rechts neben dem Jet sind Dallas, Austin und Houston in Texas.

Schwer zu beobachten

Jets und verwandte Lichtphänomene wie Sprites („Kobolde“) sind relativ selten und von der Erde aus nur schwierig zu sehen. Befindet man sich über den Wolken, z.B. in einem Flugzeug, oder wie Ayers, 400 Kilometer über der Erde in einer Raumstation, kann man die Blitze dafür umso besser beobachten. Ein Foto davon zu schießen, ist dennoch nicht so leicht, wie die Astronautin auf X schreibt: "Es braucht Planung, Timing und viele Bilder, um so ein seltenes Phänomen einzufangen."

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Bilder, wie sie die Astronautin geschossen hat, helfen Forscherinnen und Forschern dabei, die Entstehung und Eigenschaften dieser Lichtstrahlen besser zu verstehen. Die NASA hat 2022 ein Citizen Science Projekt namens Spritacular ins Leben gerufen, bei dem Interessierte seltene Fotos von der Erde beisteuern können. 

874 Freiwillige aus 21 Ländern haben mittlerweile 361 Bilder solcher Lichtstrahlen gemacht. Den Jet auf Ayers Foto hat allerdings keiner davon von der Erde aus beobachtet und auf die Plattform hochgeladen.

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