John Goodenough, Erfinder der Lithium-Ionen-Batterie

John Goodenough, Erfinder der Lithium-Ionen-Batterie 

© The University of Texas at Austin

Science

Erfinder der Lithium-Ionen-Batterie gestorben

John Goodenough, US-Chemienobelpreisträger und Miterfinder der Lithium-Ionen-Batterie ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Das teilte die University of Texas in Austin am Montag mit. 2019 erhielt Goodenough mit 97 Jahren als bislang ältester Mensch den Chemienobelpreis.

Der 1922 im deutschen Jena als Sohn amerikanischer Eltern geborene Goodenough sei ein "engagierter öffentlich Bediensteter, ein beliebter Mentor und ein brillanter, aber bescheidener Erfinder" gewesen, hieß es von der Universität.

Bekannt wurde Goodenough vor allem mit seinen Beiträgen zur Entwicklung moderner Lithium-Ionen-Akkus. Die Batterien hätten "unser Leben revolutioniert, seit sie 1991 erstmals auf den Markt kamen". Sie seien "von größtem Nutzen für die Menschheit", begründete 2019 die Königliche Akademie der Wissenschaften die Verleihung des Nobelpreises. 

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Die Erfindung der Lithium-Ionen-Akkus

Den Grundstein für die Lithium-Ionen-Akkus legte der Chemiker und Materialforscher Stanley Whittingham während der Ölkrise in den 70er-Jahren. Auf der Suche nach einer alternativen Energiequelle entdeckte er einen Weg, die potenzielle Energie des Alkalimetalls Lithium zu nutzen: Er entwickelte eine Lithium-Batterie mit einer neuartigen Kathode aus Titandisulfid. Die Batterie setzte viel Energie frei, erwies sich aber als zu instabil.

Goodenough baute auf Whittinghams Prototyp auf, verwendete jedoch für die Kathode ein Metalloxyd. 1980 zeigte er dann, dass sich mit der Kombination von Kobaltoxid und Lithiumionen bis zu 4 Volt erzeugen lassen. 5 Jahre später gelang es Akira Yoshino, die erste kommerziell nutzbare Lithium-Ionen-Batterie zu entwickeln.

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