Klimaziele: Österreich müsste monatlich 9 Windräder bauen
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Das im Sommer vom Nationalrat beschlossene Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) sieht vor, dass die Stromversorgung in Österreich bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Die aktuelle Stromproduktion und die Ausbauziele der Bundesländer geben allerdings wenig Anlass zur Hoffnung, dass das Ziel auch erreicht wird. Darauf weisen die Betreiber*innen des Klimadashboards hin.
Sie bieten seit heute auch Visualisierungen zum Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung an. Verglichen wird dabei die Jahresproduktion und von Windenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse mit dem nationalen Ausbauziel. Die Grafiken zeigen, dass noch viel zu tun ist.
Um die Vorgaben zu erreichen, müssten ab sofort jeden Monat 9 zusätzliche Windräder (mit je 5MW Leistung) errichtet werden, so das Klimadashboard. Im Vergleich dazu wurden im vergangenen Jahr Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 298MW errichtet. Heuer rechnet die IG-Windkraft mit einer zusätzlichen Leistung von 427MW. Die Zahl würde trotz des prognostizierten Rekordausbaus hinter den Vorgaben von 540MW zurückbleiben.
Ab Jänner 2022 müssten auch jeden Monat rund 4.700 PV-Anlagen (je 20 kWp und 200 m2 PV-Fläche errichtet werden, heißt es in einer Aussendung des Klimadashboards vom Mittwoch.
Bundesländer weit hinter Zielvorgaben
Auch die Ausbauziele der Bundesländer weisen beträchtliche Lücken zu den nationalen Vorgaben auf, wie Analysen der 9 Klimastrategien und Nachfragen bei den zuständigen Stellen durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Klimadashboards zeigen:
Bei Windenergie und Photovoltaik wird die nationale Zielsetzung um rund 30 Prozent verfehlt. Bei der Wasserkraft werden immerhin 92 Prozent erreicht.
Neben der Anpassung der Bundesländerziele brauche es nun auch entsprechende Flächenwidmungen und schnellere Genehmigungsverfahren, um die Ziele zu erreichen, mahnen die Wissenschaftler*innen, Designer*innen und Programmierer*innen hinter dem Klimadashboard.
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