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Science

Wie eine künstliche Nase Lebensmittelverschwendung verhindern soll

Zu wissen, wann ein Nahrungsmittel noch genießbar und wann es tatsächlich verdorben ist, könnte dazu beitragen, nachhaltiger mit Essen umzugehen. Immerhin: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr im Abfall oder gehen entlang der Wertschöpfungskette verloren. Das entspricht rund einem Drittel der weltweit produzierten Nahrung.

Dabei kann der Mensch auf seine Sinne  sehen, riechen, schmecken, fühlen  vertrauen. Oder moderne Maschinen übernehmen lassen. 

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Verdorbenes Fleisch entlarven

Koreanische Forscher*innen haben nun nämlich einen Computerchip mit Geruchssensoren designt, der saure, ranzige oder faule Lebensmittel erkennen soll. Damit nicht genug: Das Programm liefert während des gesamten natürlichen Verderb-Prozesses kontinuierlich Echtzeitdaten zum Zustand des Produkts. 

Doch wie erkennt der Chip, dass Nahrung schlecht wird oder ist? Eingesetzt werden hauchdünne Zinkoxidfilme, die selbst geringe Mengen an Schwefelwasserstoff und Ammoniakgasen erkennen. Sie gelten als Marker für den Verderb von Lebensmitteln mit hohem Proteingehalt.

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Getestet wurde die künstliche Nase in einem ersten Schritt bereits an Hühnerfleisch, schreiben die Forscher*innen. Dabei wurden Frischegrad und Zustand des Lebensmittels exakt und erfolgreich verfolgt.

Geringer Energieverbrauch, genaue Daten

Die Erfindung ist nicht ganz neu, geben die Technolog*innen in ihrer Studie selbst zu. In der Vergangenheit wurden tatsächlich bereits andere elektronische Nasen oder künstliche Geruchssysteme entwickelt. Sie hätten jedoch allesamt einen Haken  hoher Energieverbrauch, zeitverzögerte Angaben oder Datenverlust  gehabt. 

Das neuartige System benötigt unterdessen wenig Energie. Auf dem Chip sind sowohl Sensoren als auch die zum Auslesen benötigten Recheneinheiten integriert, heißt es.

"Unser künstliches Geruchssystem ist äußerst energie- und flächeneffizient, da die Erfassungs- und Verarbeitungseinheiten integriert sind und gleichzeitig wie ein biologisches Geruchssystem arbeiten", so Mitautor Jong-Ho Lee, von der Seoul National University.

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