
Wunschtraum: Das Rendering zeigt die korrekte Landung von Athena
Mondlandung verpatzt: Privater Mondlander ist schon wieder umgekippt
Athena ist der zweite Mondlander vom Typ Nova-C der Firma Intuitive Machines. Am 6. März sollte die Sonde am Mons Mouton, einem Mondplateau nahe dem Südpol, landen. Doch erneut kam es zu Problemen.
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Es scheiterte an der Kommunikation, wodurch anfangs nicht feststellbar war, wo sich Athena genau befindet. Klar ist mittlerweile: Der Mondlander ist am Mond gelandet, nicht weit weg von der angepeilten Position.
Das größere Problem ist, dass Athena beim Landeversuch umgekippt sein dürfte. Das teilte das Unternehmen bei einer Pressekonferenz mit.
Orientierungslose Athena
Schon vor der Landung dürfte dem Unternehmen Intuitive Machines aufgefallen sein, dass etwas nicht stimmt. Denn es kam zu einem Rauschen in den Messdaten des Lidarsystems, wodurch Athena sozusagen blind zur Landung ansetzte.
Athena wusste dadurch nicht genau, wo sie sich im Verhältnis zur Oberfläche befand. Das zweite Lidarsystem, um die Mondoberfläche abzutasten, funktionierte ebenfalls nicht. Es konnte zwar Laserimpulse erzeugen, aber nicht empfangen. Erschwerend kam hinzu, dass der Kontakt zu Athena kurz vor der Landung durch die Reflexion der Radiosignale von der Mondoberfläche verloren ging.
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Stromprobleme könnten Mission gefährden
Etwas später konnte die Landung bestätigt werden, allerdings auch Probleme mit der Stromversorgung. Da zu wenig Strom produziert wurde, versuchten die Ingenieure einige Teile des Systems abzuschalten, was offenbar aber nie geprobt wurde. Wie golem.de berichtet, gab es keine Checklisten, sondern Diskussionen während des Livestreams darüber, welcher Teil von Athena in welcher Reihenfolge abgeschaltet werden können, ohne, dass der Mondlander permanent offline geht.
Der Grund für die mangelnde Energieversorgung wurde von Intuitive Machines erst in der Pressekonferenz bestätigt: Messungen des Lagesensors ergaben, dass Athena umgekippt ist und deshalb die Solarzellen nicht genügend Sonne abbekommen.
Auch für die Probleme vor dem Aufsetzen wurde eine mögliche Erklärung genannt. Das Unternehmen vermutet, ein loser Stecker in Kombination mit der Vibration des Triebwerks hat das Rauschen verursacht.
Frühzeitiges Aus für Mission
Die Mission sollte eigentlich mehrere Wochen dauern. Doch weil der 4 Meter hohe Nova-C-Mondlander jetzt auf der Seite liegt, kann Athena möglicherweise nicht genug Strom mit seinen Solarzellen für die geplante Betriebsdauer erzeugen.
Das Unternehmen analysiert nun die Probleme. Teilweise kann Athena mit Strom versorgt werden. Es wird derzeit untersucht, ob und welche Teile der Mission noch umsetzbar sind.
Die Mission von dem Privatunternehmen Intuitive Machines ist Teil eines Programms der NASA. Mit Athena sollen Technologien für weitere Missionen getestet werden. An Bord waren NASA-Technologiedemonstratoren und andere wissenschaftliche Instrumente, wie beispielsweise ein System, um Eisbohrungen durchzuführen.
Athena und Odysseus teilen das gleiche Schicksal
Erst im vergangenen Jahr hatte Intuitive Machines als erste Privatfirma einen Lander auf dem Mond gelandet. Sein Name ist Odysseus und damals kam es zu ähnlichen Problemen, sodass der Lander umgekippt ist und die Mission beendet werden musste.
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Das ebenfalls private Unternehmen Firefly Aerospace war vor einigen Tagen erfolgreicher. Blue Ghost landete wie geplant auf dem Mond und lieferte spannende Bilder:
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