Laserstrahlen von einem Satellit am Nachthimmel über dem Subaru Teleskop auf Hawaii

Laserstrahlen von einem Satellit am Nachthimmel über dem Subaru Teleskop auf Hawaii

© NAOJ

Science

Mysteriöse grüne Lichter über Hawaii: Kein Satellit von uns, sagt NASA

Ende Jänner hielt das japanische Subaru-Teleskop ein seltsames Spektakel fest. Eine schnelle Kaskade von grünen, vertikalen Strichen tauchte am Himmel über dem Vulkan Mauna Kea auf Hawaii auf.

Das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ), welches das Teleskop betreibt, vermutete hinter den Lichtern Laserstrahlen. Diese wurden angeblich vom vorbeiflitzenden Forschungssatelliten ICESat-2 der NASA ausgesendet.

Die US-Weltraumbehörde stellte das allerdings in Abrede. Aufgrund der Flugbahn des Satelliten sei das eher unwahrscheinlich, hieß es.

Die NASA simulierte die Flugbahnen mehrerer Satelliten mit ähnlichen Instrumenten an Bord.  Demnach sei der chinesische Daqi-1/AEMS-Satellit der wahrscheinlichste Verursacher des Lichtspektakels, berichtet Sciencealert. Der im vergangenen April gestartete Satellit beobachtet, wie sein NASA-Pendant, die Umwelt und sammelt etwa Daten zum Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre.

Dazu hat er ein Instrument an Bord, das unter dem Kürzel ACDL firmiert. Es steht für Aerosol- und Kohlendioxid-Erkennungs-Lidar und sendet Laser-Strahlen aus, um Moleküle in der Erdatmosphäre zu erkennen.

Die Zeit, die diese Laserstrahlen brauchen um zurückzuprallen, gibt Aufschluss über die Zusammensetzung der Atmosphäre. So kann ACDL etwa berechnen, wie viel CO2 sich in der Erdatmosphäre befindet. Über Hawaii sorgten die Strahlen Ende Jänner für die Lichtkaskaden.

Serie von Satelliten  

China plant noch weitere Satelliten dieses Typs in den Orbit zu schicken. In einer Presseaussendung der chinesischen Weltraumagentur aus dem Jahr 2021 ist von einer ganzen Serie von Satelliten die Rede, die "zum Monitoring der Luftverschmutzung, zur Erhebung von Daten für die Umweltbehörden und zur Unterstützung der Forschung zum globalen Klimawandel" zum Einsatz kommen sollen. Bei den richtigen Bedingungen, also ein leicht bewölkter Nachthimmel, könnte diese Lichtshow zukünftig öfter zu beobachten sein.

Ein Mitarbeiter von NAOJ hat sich noch bei der NASA entschuldigt. "Wir wissen die Bemühungen sehr zu schätzen, die Lichter zu identifizieren. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung und die potenziellen Auswirkungen, die unsere Aussagen auf das ICESat-2-Team hatten."

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