Britischer Geheimdienstchef warnt vor Chinas Satelliten-Navigation
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Der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ hat vor den Gefahren eines zunehmenden Einflusses Chinas gewarnt. Während die Kommunistische Partei die wirtschaftliche Stärke ihres Landes aufgebaut habe, seien gleichzeitig drakonische Sicherheitsgesetze und eine Überwachungskultur eingeführt worden, sagte Jeremy Fleming in einer Rede am Dienstag. Außerdem träten die Chinesen militärisch aggressiver auf.
Um seinen Einfluss auszubauen, nutze die Volksrepublik China Technologie, die das Land auch dazu nutze, um Überwachungsmöglichkeiten zu schaffen.
Gefahr aus dem All
Konkret warnte Fleming vor dem Beidou-Satellitensystem, mit dem China dem etablierten Satellitennavigationssystem GPS Konkurrenz machen will. Das System könne zur Überwachung und zur Verfolgung von Personen eingesetzt werden und im Falle eines Konflikts auch die Satelliten anderer Länder ausschalten, wird Fleming von der BBC zitiert.
Auch vor neuen, von China vorgeschlagene Standards für das Internet, die eine stärkere staatliche Kontrolle beinhalten, warnte der Geheimdienstdirektor.
Als weiteres Beispiel nannte Fleming die Pläne für chinesische Digitalwährungen, mit denen sich Peking auch vor den Auswirkungen möglicher Sanktionen schützen wolle.
"Versteckte Kosten"
Solche chinesischen Technologien hätten „versteckte Kosten“, warnte Fleming. Er rief die britische Wissenschaft und den Technologie-Sektor auf, sich unabhängiger von China zu machen und alternative, wettbewerbsfähige Angebote zu schaffen.
Für den Geheimdienst sei es eine wichtige Aufgabe, „Schlüsselmomente der Geschichte“ zu erkennen, sagte Fleming. „Gerade fühlt es sich wie einer dieser Momente an.“ In der Zukunft einen technologischen Vorteil zu haben, hänge davon ab, was man nun als Nächstes tue. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam zu unseren Gunsten wenden können.“
Keine Einwände gegen TikTok
Dass junge Leute chinesische Apps wie TikTok nutzen, hält Fleming für vertretbar. Er würde seinen Kindern nicht davon abraten, sagte er. Allerdings würde er ihnen dazu raten, bei der Weitergabe persönlicher Daten vorsichtig zu sein.
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