Auf der ISS gibt es einiges zu fotografieren, wie Marcus Wandt beweist.

Die ISS hat zum Glück Backup-Systeme.

© REUTERS/HANDOUT

Science

NASA verlor Kontakt zur ISS, Backup-System zum ersten Mal aktiviert

Ein Stromausfall im NASA-Stützpunkt in Houston hat am Dienstag die Kommunikation zur Internationalen Raumstation (ISS) unterbrochen. Zum ersten Mal musste die US-Raumfahrtbehörde auf Backup-Kontrollsysteme zurückgreifen, berichtet der Guardian

Schuld am Stromausfall waren nach Angaben der NASA Bauarbeiten am Gebäude des Johnson Space Center. Die Raumfahrtbehörde verlor währenddessen sämtliche Befehls-, Telemetrie- und Sprachkommunikationsmöglichkeiten mit der in der Erdumlaufbahn befindlichen Raumstation.

➤ Mehr lesen: Kosmonauten erweitern Funksystem der ISS

Kontakt über russische Systeme hergestellt

Die NASA griff kurzer Hand auf russische Kommunikationssysteme zurück und informierte die Besatzung innerhalb von 20 Minuten über den Stromausfall, heißt es. Gemäß dem Missionsleiter, Joel Montalbano, seien weder die Astronauten noch die Station zu irgendeinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

"Es war kein Problem an Bord. Das war ein reines Bodenproblem", so Montalbano. "Zu keinem Zeitpunkt waren die Besatzung oder die Station in Gefahr." Die Backup-Kontrollsysteme hätten die normale Kommunikation schließlich innerhalb von 90 Minuten wiederhergestellt. Laut Montalbano ist es das erste Mal, dass die NASA die Backup-Systeme aktivieren musste. 

➤ Mehr lesen: Was mit der ISS passiert, wenn Russland aussteigen würde

Spannungen zwischen USA und Russland

Die Spannungen zwischen den USA und Russland auf der Erde halten jedoch an. Doch dies hindert die beiden Länder nicht daran, im Weltraum zu kooperieren - obwohl Moskau in der Vergangenheit erklärt hatte, sich nach 2024 aus der ISS zurückziehen und stattdessen eine eigene Station bauen zu wollen.

Wo die russischen Astronauten auf der ISS im Ukraine-Konflikt stehen, ist allerdings unklar. Ihr politisches Gebaren auf der ISS sorgt immer wieder für Verwirrung. Kurz nach Beginn der russischen Invasion, ließen sich die russischen Kosmonauten in gelben Fluganzügen mit blauen Akzenten ablichten - Farben, die zur ukrainischen Flagge passen und allgemein als Solidaritätsbekundung mit der Ukraine gewertet wurden.

Monate später veröffentlichte die russische Raumfahrtbehörde allerdings Fotos, auf denen die Russen mit der Flagge der Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk auf der ISS posierten. Dies gilt wiederum als klares prorussisches Zeichen.

➤ Mehr lesen: Russland bleibt bis 2028 auf der Raumstation ISS

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare