Die Parker Solar Probe zeichnete am 25. Dezember 2024 Bilder der Sonnenwinde in der Korona auf.

Die Parker Solar Probe zeichnete am 25. Dezember 2024 Bilder der Sonnenwinde in der Korona auf.

© Screenshot NASA

Science

NASA veröffentlicht Bilder der Sonne aus "nächster Nähe"

Im Dezember 2024 hat die Parker Solar Probe der NASA gleich 2 Rekorde aufgestellt: Sie kam unserer Sonne näher als irgendein menschengemachtes Objekt zuvor und erreichte dabei eine Geschwindigkeit von 690.000 km/h.

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In einer Entfernung von "nur" 6,1 Millionen Kilometern – das entspricht dem etwa 16-fachen Abstand zwischen Erde und Mond – gelangen der Sonde so einmalige Aufnahmen der Sonnenoberfläche. Die kürzlich veröffentlichten Bilder zeigen nie gesehene Details der Sonnenwinde.

Sonnenwinde in hoher Auflösung

Die Parker Solar Probe bewegte sich auf ihrer Mission durch die äußere Sonnenatmosphäre, die sogenannte Sonnenkorona. Die Aufnahmen des sogenannten Wide-Field Imager for Solar Probe (WISPR) zeigen, was mit Sonnenwinden passiert, sobald sie die Korona verlassen. Sonnenwinde bestehen aus elektrisch geladenen subatomaren Teilchen, die von der Sonne freigesetzt werden und sich mit rasenden Geschwindigkeiten durch das Sonnensystem bewegen. 

Auf der Erde sind diese meistens als gleichmäßige Brise spürbar, doch auf der Sonne selbst geht es viel turbulenter zu. Nun konnte die Sonde bestätigen, dass es neben schneller Sonnenwinde 2 Arten langsamer Sonnenwinde gibt. 

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Sie unterscheiden sich durch die Orientierung oder Variabilität ihrer Magnetfelder. Anhand der Daten von WISPR wollen die Forscherinnen und Forscher nun ihren Ursprüngen nachgehen.

Zusammenstoß koronaler Massenauswürfe

Außerdem hat das Messgerät den Zusammenstoß mehrerer koronaler Massenauswürfe („coronal mass ejection“, CME) in hoher Auflösung eingefangen. „Auf diesen Bildern sehen wir, wie sich die CMEs quasi aufeinanderstapeln“, erklärt Angelos Vourlidas in einem Blogpost der NASA. Der Astrophysiker leitet das Johns Hopkins Applied Physics Laboratory, das WISPR entwickelt und gebaut hat.

Wenn CMEs kollidieren, kann das ihre Richtung verändern, was Vorhersagen schwieriger macht. Zudem können dadurch elektrisch geladene Partikel beschleunigt und magnetische Felder vermischt werden, was eine Gefahr für Menschen und Maschinen im Weltraum darstellt.

Bessere Weltraum-Wettervorhersagen

Die Mission der Parker Solar Probe habe die Sonnenwind-Forschung wesentlich vorangebracht. „Wir sehen, wo die Bedrohungen des Weltraumwetters für die Erde beginnen, und zwar mit unseren Augen, nicht nur mit Modellen. Diese neuen Daten werden uns helfen, unsere Weltraum-Wettervorhersagen erheblich zu verbessern, um die Sicherheit unserer Astronauten und den Schutz unserer Technologie hier auf der Erde und im gesamten Sonnensystem sicherzustellen“, sagt Nicky Fox vom Science Mission Directorate der NASA.

Am 15. September fliegt die Sonde wieder durch die Sonnenkorona. Dann sollen wieder Daten erhoben werden, um Theorien zum Ursprung der Sonnenwinde zu bestätigen.

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