Die Raumsonde wurde von einer SpaceX-Rakete ins All gebracht.

Die Raumsonde wurde von einer SpaceX-Rakete ins All gebracht.

© APA/AFP/CHANDAN KHANNA / CHANDAN KHANNA

Science

NASA-Raumsonde zu Metall-Asteroiden Psyche gestartet

Die NASA hat ihre erste Mission zum Asteroiden "(16) Psyche" erfolgreich gestartet. Die gleichnamige Psyche-Raumsonde hob am Freitag um 16.19 Uhr an Bord einer Falcon Heavy-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida ab. Ziel der Mission ist es, den Metallasteroiden genauer zu untersuchen.

6 Jahre unterwegs

Bis die Sonde beim Asteroiden ankommt, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. 3,6 Milliarden Kilometer ist der Himmelskörper von der Erde entfernt, der sich zwischen Mars und Jupiter befindet. 6 Jahre lang wird die Raumsonde unterwegs sein, bis sie ihn erreicht. Es wird das erste Mal sein, dass eine Raumsonde ein Objekt mit einer metallenen Oberfläche untersucht. 

Astronom*innen glauben, dass es sich bei (16) Psyche um den festen Metall-Kern eines einstigen Planeten handeln könnte, der den Kernen der Gesteinsplaneten in unserem Sonnensystem ähnelt. Der Kern könnte durch heftige Kollisionen mit anderen Himmelskörpern in einer frühen Phase des Sonnensystems freigelegt worden sein. Die Zahl 16 weist darauf hin, dass der Asteroid der 16. Kleinplanet ist, der in unserem Sonnensystem entdeckt wurde - nämlich bereits im Jahr 1852.

Teleskope auf der Erde und im Weltraum haben den Asteroiden in der Vergangenheit bereits untersucht. Der im Durchmesser 226 Kilometer große Himmelskörper ist aber selbst mit dem Hubble-Teleskop betrachtet nur wenige Pixel groß. 

Verspäteter Start der Raumsonde

Die Psyche-Mission hätte eigentlich bereits im Oktober 2022 starten sollen, verzögerte sich aber mehrmals. Im vergangenen Jahr konnte die Flugsoftware des Raumfahrzeugs vor Ablauf des 11-wöchigen Startfensters nicht vollständig überprüft werden.

Die Raumsonde Psyche auf ihrem Weg zum Asteroiden (Illustration).

Die Raumsonde Psyche auf ihrem Weg zum Asteroiden (Illustration).

Sollte alles nach Plan ablaufen, erreicht die Raumsonde im Mai 2026 den Mars, durch dessen Schwerkraft sie dann weiter in Richtung (16) Psyche katapultiert wird. Dort wird das Raumfahrzeug dann im Juli 2029 ankommen und 26 Monate im Orbit des Asteroiden verbringen. Dabei kommt sie dem Himmelskörper bis zu 64 Kilometer nahe.

Zur Datenübertragung verwendet die NASA einen Nahinfrarotlaser. Dieser kann 10 bis 100 Mal mehr Daten übermitteln als es traditionelle Funkwellensysteme könnten. Das Verfahren soll eines Tages auch die Kommunikation mit Menschen auf dem Mars sicherstellen.

Mehrere Instrumente an Bord

Die Instrumente der Raumsonde werden es Forscher*innen ermöglichen, die chemische und mineralische Zusammensetzung des Asteroiden, seine Topographie, Masse, sein Schwerefeld und seine Rotation zu bestimmen. Das Magnetometer der Sonde wird versuchen, Hinweise auf ein Magnetfeld um Psyche herum zu finden, was darauf hindeuten könnte, dass der Asteroid ursprünglich ein Planetenkern war.

➤ Mehr lesen: Erste Raumsonde verließ Grenzen des Sonnensystems vor 40 Jahren

Falls Psyche kein Planetenkern ist, könnte es sich um ein seltenes Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Sonnensystems handeln. Es könnte sich in der Nähe der Sonne gebildet haben, dessen Energie ihn aber im Laufe der Zeit zu einem Metallklumpen abgetragen hat. Solche Objekte sind zwar in der Theorie möglich, wurden aber noch nie gefunden.

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