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Science

Erster privater Mond-Lander hat DNA Verstorbener an Bord

Am Montag, 8.01.2024, wird der erste Mond-Lander eines Privatunternehmens zum Erdtrabanten starten und eine Landung versuchen. An Bord der Peregrine-1 von Astrobotic sind mehr als 20 verschiedene wissenschaftliche Instrumente, aber auch Teiler der Asche und DNA von über 200 Menschen. 

Gleich 2 der 17 beteiligten Firmen bieten an, menschliche Überreste und DNA ins All zu schicken: Celestis und Elysium Space. Celestis nennt den Flug "Tranquility Memorial Flight". Es wird unter anderem die DNA der Autoren Gene Roddenberry (Star Trek) und Arthur C. Clarke (2001 - Odyssee im Weltraum) zum Mond gebracht. Buchen kann man das für knapp 13.000 Dollar. 

Ähnliches bietet Elysium Space an. Dort können Kund*innen einen kleinen Teil der Asche von Verstorbenen in einem Modul platzieren. Dieses Modul wird dann ins All geschickt. Hier wird das Service für 11.950 Dollar angeboten. 

Kritik an der Verteilung von DNA im All

Auch wenn das für Angehörige nach einer besonderen letzten Würdigung einer verstorbenen Person klingt, gibt es ethische Bedenken. So könnten DNA-Spuren auf einen Himmelskörper gelangen und diesen kontaminieren. Unter anderem um das zu verhindern müssen etwa Mars- oder Mondrover vor ihrem Start in sogenannten Reinräumen frei von biologischem Material gehalten werden. Celestis spricht diese auf ihrer Webseite selbst an, betonen dabei auch, dass es bisher keine rechtliche Regelung dafür gebe. Laut der Firma werden ihre DNA-Kapseln niemals ins All entlassen.

➤ Mehr lesen: Rakete mit Asche von NASA-Astronauten nach Start explodiert

Es gibt aber noch weitere Kritik. Wie Knau, eine Radiostation in Arizona, berichtet, schrieb der Präsident der Navajo Nation im Bundesstaat Arizona, Buu Nygren, deshalb der NASA einen Beschwerdebrief: Die Mission entweihe den in ihrer Kultur als heilig angesehenen Mond, hieß es. Die NASA bestätigte, dass man ein geplantes Gespräch mit den Navajo unterstütze, betonte aber auch, dass man angesichts der privaten Natur der Mission keinen Einfluss darauf habe, was am 8. Jänner Richtung Mond geschossen werden.

Forschung für künftige Mondstation

Doch es werden auch einige wissenschaftliche Missionen an Bord sein. Die NASA möchte bei der Mission die Mondexosphäre untersuchen sowie lokale Magnetfelder und die Strahlung. Zudem sollen thermische Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche (Regolith) erkundet werden. Geplant ist auch, fortschrittliche Solaranlagen zu testen. Das soll auf zukünftige bemannte Missionen vorbereiten.

Die Peregrine-1-Mission von Astrobotics und der NASA wird auf einer Vulcan-Centaur-Rakete der United Launch Alliance (ULA) vom Kennedy Space Centre in Cape Canaveral, Florida, starten. Der Start wird frühestens um 8.18 Uhr MEZ stattfinden. Am 23. Februar soll der Lander dann auf dem Mond aufsetzen. 

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