
Boeing rechnet mit weniger Geld für sein Space Launch System (SLS).
Mondrakete Boeing SLS könnte vor dem Aus stehen
Boeing rechnet damit, dass die NASA ihre Verträge für die Rakete SLS aufkündigen wird, berichtet Ars Technica. Grund dafür ist, dass das Boeing-Management davon ausgeht, dass die US-Regierung das Budget der Weltraumorganisation demnächst kürzen könnte und dann nicht mehr genug Mittel vorhanden sind.
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Der Boeing-Programmverantwortliche David Dutcher soll die Beschäftigten bereits über das drohende Ende und ihre wackelnden Arbeitsplätze informiert haben. Bereits im April 2025 könnte die Hälfte der 800 Arbeitsplätze wegfallen, sollten die Verträge mit der NASA platzen. Noch ist nichts entschieden, aber man macht sich auf das Schlimmste gefasst und rechnet damit, dass die SLS-Aufträge den Sparmaßnahmen der Trump-Regierung zum Opfer fallen werden.
Rakete für die Reise zum Mond
Die SLS (Space Launch System) ist eine Trägerrakete von Boeing für bemannte und unbemannte Missionen. Sie wurde entwickelt, um Menschen und Fracht zum Mond und Mars zu bringen. Vor allem bei den bevorstehenden Artemis-Missionen der NASA hätte sie eine wichtige Rolle spielen und das Orion-Raumschiff für die Mondmission in den Weltraum befördern sollen. Die Arbeiten an der Rakete begannen 2011. Erstmals starten sollte sie eigentlich 2016. Nach langen Verzögerungen war es dann aber erst Ende 2022 so weit.
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Kostenexplosion
In der Vergangenheit wurde die SLS immer wieder kritisiert, weil Boeing bei der Entwicklung sehr langsam war und die Raketen außerdem extrem teuer sind: Insgesamt hat die NASA 10 Raketen in Auftrag gegeben, und jede davon soll fast 2,5 Mrd. Dollar kosten. Bereits im Vorjahr sagten hochrangige NASA-Verantwortliche, dass die Raketen „bei den derzeitigen Kosten nicht tragbar“ seien.
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Auch der Zeitplan für die SLS-Starts im Rahmen der Artemis-II-Mission verschob sich mehrmals und soll frühestens im April 2026 stattfinden. Eigentlich hätte die Mondlandung schon 2024 stattfinden sollen, nun rechnet man aber mit der Landung nicht vor Mitte 2027, wenn die Artemis-III-Mission stattfinden wird. Wie sich eine drohende Kürzung des NASA-Budgets auf die geplanten Missionen auswirken wird, muss sich erst noch zeigen.
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