Die sechste X-37B-Mission startete am 17. Mai 2020 in den Orbit. Das Raumfahrzeug ist drauf und dran, seinen eigenen Rekord zu brechen.

Die sechste X-37B-Mission startete am 17. Mai 2020 in den Orbit und ist immer noch im Gange.

© United States Air Force

Science

Mysteriöses US-Raumfahrzeug steht kurz vor neuem Rekord

Das unbemannte Raumfahrzeug X-37B der US-amerikanischen Air Force hat bereits 5 Missionen ins All unternommen und dabei Rekorde gebrochen: Mit 780 Tagen hält es die Bestmarke für die längste Mission im Orbit. Im Zuge seiner 6. Mission dürfte das Shuttle nun kommende Woche seinen eigenen Rekord knacken.

Den aktuellen Flug startete X-37B am 17. Mai 2020. Ursprünglich sollte das Raumfahrzeug nur 270 Tage in der Erdumlaufbahn verbringen, wie der Hersteller Boeing auf seiner Webseite erklärt. Abgesehen von der allerersten Mission hat X-37B diese Vorgaben allerdings weit übertroffen.

Kleiner als NASA-Space Shuttle

Die US-amerikanische Space Force hat angeblich 2 X-37B in ihrer Flotte. Es sieht dem inzwischen ausgemusterten Space Shuttle der NASA ähnlich, ist allerdings nicht für den Transport einer Besatzung geeignet und wesentlich kleiner.

X-37B misst in der Länge nur 8,8 Meter, das Space Shuttle hingegen 37 Meter.

Mysteriöse Experimente

Anders als bei den Missionen des Space Shuttles ist über jene von X-37B nur wenig bekannt. Ziel des Programms sei laut der Air Force Komponenten für Space Shuttles zu testen, darunter Hitzeschilde, Navigationssysteme und Getriebe.

Auch einige andere Experimente, die an Bord der X-37B durchgeführt werden, sind an die Öffentlichkeit gedrungen. So testete das Naval Research Laboratory mithilfe des Shuttles eine Solaranlage, während die NASA Materialproben mit der X-37B ins All schickte. Die US-Weltraumagentur möchte so die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf Saatgut testen.

Stoff für Verschwörungstheorien

Die Geheimniskrämerei rund um das Shuttle befeuert Verschwörungstheorien, die sich hartnäckig halten. Manche vermuten, dass das X-37B für Spionagezwecke eingesetzt wird und Objekte auf der Erdoberfläche beobachtet.

Dieser Ansicht ist etwa die Secure World Foundation, ein Thinktank, der sich für die sichere Nutzung des Weltraums einsetzt. Das Programm sei schon allein wegen seiner hohen Kosten nicht als reine Experimentmission zu rechtfertigen, gibt die Organisation zu bedenken.

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