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Science

Günstiger Mini-Satellit wird mit AA-Batterien betrieben

AA-Batterien, Arduino-CPU und ein Segel aus dem 3D-Drucker: Aus diesen Materialien bauten Studierende der Brown University den Mini-Satelliten SBUDNIC. Vor 10 Monaten wurde dieser mit einer SpaceX-Rakete ins All geschossen. Nun sind die ersten Forschungsergebnisse des Flugs ausgewertet. 

Die Falcon-9-Rakete brachte SBUDNIC in einen 520 km hohen Orbit. Dort öffnete sich das Schleppsegel aus Kapton wie ein kleiner Schirm. Sein Zweck war es, den Satellit schneller zum Wiedereintritt in die Atmosphäre zu bringen. 

Weltraumschrott reduzieren

Die Auswertung zeigt, dass das Segel den Satelliten tatsächlich schneller zurück zur Erde brachte als es für andere Mini-Satelliten der Fall war, die gleichzeitig ins All gebracht wurden. So befand sich der Satellit Anfang März noch 420 km über der Erde. Vergleichbare Satelliten waren da noch auf 500 km Höhe.

 

Die türkise Linie zeigt das Absinken von SBUDNIC

Ziel war es eine kostengünstige Möglichkeit zur Reduzierung von Weltraumschrott zu demonstrieren. Mit SBUDNIC habe man nun öffentlich verfügbare Daten die zeigen, dass ihr Schleppsegel als Proof-of-Concept dient, heißt es in einem Statement.

Auch wenn man mit einer 20-Dollar-CPU und 48 AA-Batterien sehr günstige Komponenten genutzt hat, belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf 10.000 Dollar. Im Vergleich zu den vielen Missionen, deren Kosten in Millionenhöhe gehen, ist das aber günstig. "Die großen, komplexen Weltraummissionen, über die wir in den Nachrichten lesen, sind großartig und inspirierend. Aber sie senden auch die Botschaft, dass der Weltraum nur für Spezialisten da ist", erklärt Forschungsleiter Rick Fleeter

Baumarkt-Teile bestehen strenge Tests

Obwohl die Komponenten in Baumärkten und Online-Shops gekauft wurden, hielt der Satellit den strengen NASA- und SpaceX-Testverfahren stand. Geprüft wird unter anderem Hitzebeständigkeit und wie der Satellit auf die starke Vibration während des Starts reagiert. 

Entstanden ist der Satellit im Rahmen einer Lehrveranstaltung. Dafür hatte die italienische Firma D-Orbit den Studierenden einen Startplatz mit der Falcon 9 angeboten. Für Design, Konstruktion und Tests hatten sie ein Jahr Zeit.

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