Symbolbild: Schwimmende Solaranlage in Thailand

Symbolbild: Schwimmende Solaranlage in Thailand

© APA/AFP/JACK TAYLOR / JACK TAYLOR

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Schwimmende Solaranlagen könnten Staudämme überflüssig machen

Wasserkraft gilt als grüne Energiequelle. Für Wasserkraftwerke werden aber meist massive Umwelteingriffe vorgenommen, in der Form von Stauseen und Dämmen. Je nach Größe des Bauvorhabens können ganze Täler verschwinden, samt Flora und Fauna.

Auch Stauseen an Flüssen können das dortige Ökosystem stark beeinflussen und bei Fehlplanung Überschwemmungen aufgrund von Flussverlaufsanpassungen fördern. Eine Forschungsgruppe des Polytechnikum Mailand hat deshalb untersucht, ob es Alternativen zu Wasserkraftwerken gibt, die nachhaltige Energiequellen nutzen.

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Photovoltaik statt Stauseen

Dazu hat man sich Afrika angesehen. Speziell wurden geplante Stauseen, Dämme und Wasserkraftwerke am Fluss Sambesi analysiert. Demnach könnte man das Geld für diese Bauvorhaben in schwimmende Solaranlagen investieren. Werden sie auf existierende Wasserflächen gesetzt, könnten sie 20 bis 100 Prozent des Stroms erzeugen, den die neuen Wasserkraftwerke produziert hätten.

Abgesehen von den nicht mehr nötigen baulichen Eingriffen in die Umwelt, würden diese Solaranlagen aufs Jahr gerechnet 12 Prozent weniger Schwankung in der Stromproduktion aufweisen. Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen längeren Dürreperioden, sei Photovoltaik zudem langfristig eine verlässlichere Energiequelle als Wasserkraft.

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Vorteile überwiegen die Nachteile

Das Forschungsteam geht davon aus, dass diese Berechnungen für ganz Afrika zutreffen. Sie gestehen ein, dass schwimmende Solaranlagen auf gewissen Wasserflächen einen negativen Einfluss auf Fischerei und Tourismus haben können. Die Vorteile würden aber überwiegen. Denn wie sie zu bedenken geben, haben Dämme und Stauseen oft weitreichende Auswirkungen flussabwärts. Diese betreffen nicht nur die Umwelt, sondern auch Landwirtschaft und Ökonomie.

Andere Studien sehen noch einen weiteren Vorteil von schwimmenden Solaranlagen. Im Sommer reduzieren sie die Verdunstung des Wassers. Deshalb würden sich solche Anlagen speziell in bestehenden Stauseen anbieten. Die Infrastruktur ist aufgrund der Wasserkraftwerke bereits in der Nähe und wenn die Stauseen gut gefüllt sind, sind die Reserven zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft gesichert.

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