Das sind unsere besten Apps des Jahres 2021
Auch 2021 hat sich in den App Stores einiges getan. Während die Anzahl neuer Blockbuster-Apps mit dauerhaftem Impact in diesem Jahr eher gering war, konnten sich einige doch hervorheben.
Die weiterhin vorherrschende Pandemie spiegelt sich dabei in den Top-Apps genauso wider wie der Hunger von iOS-Nutzer*innen nach Veränderungen. Besonders eine App hat sich dabei mit der Lösung eins Problems hervorgetan, welches vielen wohl nicht einmal bewusst war.
Wir stellen euch diese Apps vor:
- GreenPass EU: iOS und Android
- Noir: iOS
- Bitwarden: iOS und Android
- Amplosion: iOS
- Pocket Casts: iOS und Android
GreenPass EU
Das Thema Coronavirus ist uns auch im Jahr 2021 erhalten geblieben und ein Ende scheint nicht in Sicht. Wenig überraschend findet sich deshalb eine App im Überblick, die uns beim Pandemie-Alltag unterstützt. Seit der Einführung des Grünen Pass ist dieser Teil unseres Alltags geworden und ermöglicht den einfachen Nachweis von Impfung, Genesung und Testung nach den jeweiligen G-Regeln. Während das PDF bzw. der QR-Code grundsätzlich ausgedruckt mitgeführt werden kann, ist für die meisten die Mitnahme am Smartphone am praktischsten.
Während das Bundesrechenzentrum die offizielle App in Österreich bereitstellt, hat sich GreenPass EU als wohl beste Alternative herauskristallisiert. Entwickelt von 3 Studenten der FH Hagenberg und für iOS offiziell bereitgestellt vom oberösterreichischen Roten Kreuz, ermöglicht die App eine schnelle Übersicht über die wichtigsten Daten des Grünen Pass. So wird etwa direkt unter dem QR-Code der Impfstatus angezeigt, also wie viele Impfungen bereits erhalten wurden. Außerdem zeigt uns die App direkt an, ob unser Impfstatus für 2G oder 3G Eintrittsregelungen reicht.
Die Validierung des QR-Codes kann innerhalb Österreichs anhand vorherrschender Regelungen in den einzelnen Bundesländern erfolgen, zudem kann momentan für Deutschland, die Slowakei und die EU im Allgemeinen validiert werden. Tippen wir auf unser Zertifikat, können weitere Details eingesehen werden. iOS-Nutzer*innen haben zusätzlich die Möglichkeit, ihr Zertifikat in die Wallet-App zu importieren. Schalten wir die App in den Reisemodus, werden sämtliche Informationen in Englisch angezeigt.
Eine weitere Option ist das Ausblenden von Details in der QR-Code-Übersicht. Ein praktisches Zusatzfeature von GreenPass EU ist die integrierte Scanner-Funktion. Hier können wir Pässe von anderen kontrollieren und gegen verschiedene Eintrittsregelungen validieren, ohne eine zusätzliche App mitführen zu müssen.
Noir
Während der systemweite Darkmode sowohl bei iOS als auch Android mittlerweile eine Option ist, bieten diesen leider noch immer nicht alle Apps an. Die Vorteile des Darkmodes liegen auf der Hand: das Abdunkeln des Hintergrunds und einzelner optischer Elemente soll vor allem in dunklen Umgebungen angenehmer für die Augen sein. Hinzu kommt eine rein optische Präferenz vieler Nutzer*innen. Auch Apple bietet auf iOS-Geräten seit iOS 13 einen optionalen Darkmode an.
Beim Besuch von Webseiten mit Safari hat dieser aber keine Auswirkungen. Bieten Webseiten keinen nativen Darkmode an, gab es bisher keine Möglichkeit, dem strahlenden Weiß zu entkommen. Mit der Veröffentlichung von iOS 15 ermöglicht Apple aber nun erstmalig die Nutzung von Browser-Erweiterungen. Eine der ersten erschienenen Erweiterungen war Noir. Die Anwendung nimmt sich sämtlichen besuchten Webseiten an und verpasst ihnen automatisch eine dunkle Optik.
Noir achtet dabei sehr penibel darauf, dass Textelemente und andere Bausteine der Seite passend umgewandelt werden. Sollte es doch einmal Probleme mit der automatischen Umwandlung geben, können Webseiten an den Entwickler gemeldet werden. Noir beherzigt dabei auf Wunsch unsere systemweiten Einstellungen, ermöglicht aber zusätzlich jederzeit das manuelle Wechseln zwischen dunkler und heller Webseite.
Noir ist um 2,99 Euro für iOS erhältlich.
Android-Nutzer*innen können dank der Browser-Erweiterung Dark Reader Webseiten automatisch umwandeln lassen.
Bitwarden
Der Kampf der Passwortmanager hat nicht erst in 2021 begonnen. Über die Jahre hinweg sind immer wieder neue Passwortmanager entstanden. Ein großer Punkt in der Diskussion um Passwortmanager ist die wachsende Anzahl an Anbietern geworden, die Abonnements für ihre Programme verlangen. Während früher ein zugegeben teurer Einmalkauf reichte, sind es heute fortlaufende Jahresabonnements, die uns eine beträchtliche Summe kosten.
Das Open-Source-Projekt Bitwarden versucht hier den Platz von 1Password und Co. einzunehmen. Statt aufgezwungener Abonnements und unbekanntem Quellcode haben wir hier Optionen. So können wir bei Bitwarden unter anderem wählen, ob wir einen Server selber hosten oder etwas Geld für eine fertige Lösung bezahlen wollen. Bitwarden ist dabei nicht in 2021 erschienen, hat aber auch dieses Jahr wieder große Schritte genommen, um Konkurrenten wie 1Password, Enpass oder auch das quelloffene Projekt KeePass vergessen zu machen.
Die Einführung von Bitwarden Send und der Übergang zu FIDO2 sind nur 2 der vielen Verbesserungen, die dieses Jahr erschienen sind. Was Bitwarden schon bisher in Vergleich zur einzigen echten Konkurrenz KeePass im quelloffenen Bereich abhob, war das verhältnismäßig moderne Design und die zentrale Politik, was Anwendungen anbelangt. Während bei KeePass die Auswahl an Applikationen unglaublich groß ist, gibt es keinen einheitlichen Look. Auch beim Funktionsumfang muss teilweise zwischen verschiedenen Clients verglichen werden.
Bitwarden stellt im Gegensatz dazu sämtliche Apps zentral bereit. Mit einer von unabhängigen Experten gelobten Verschlüsselung und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kreditkarten, Notizen und anderen für uns wichtige Daten, gibt es in Sachen Funktionsumfang kaum Unterschiede zu anderen, etablierten Passwortmanager.
Amplosion
Eine weitere Baustelle, die durch Apples Erlaubnis von Browser-Erweiterungen angegangen werden konnte, ist Google AMP. Die Abkürzung AMP steht für Accelerated Mobile Pages und soll Nutzer*innen von Googles Suchmaschine noch schnelleren Zugriff auf Webseiten ermöglichen, die über mobile Endgeräte abgerufen werden. AMP schaltet sich dabei zwischen die eigentliche angesteuerte Webseite und deren Nutzer*innen und serviert den Inhalt der aufgerufenen Seite in einem eigenen Fenster.
Kritiker*innen missfällt dabei, dass AMP auf der einen Seite Website-Inhalte übernimmt und quasi direkt ohne Weiterleitung serviert und auf der anderen Seite noch mehr Daten über Nutzer*innen sammelt. Die App Amplosion nimmt sich genau diesem Problem an und versucht AMP-Links aus dem Alltag von iOS-Nutzer*innen zu verbannen. Tippen wir auf eine mit AMP bereitgestellte Seite, bearbeitet Amplosion den Link automatisch und leitet uns direkt zur Webseite weiter.
Die App bzw. die Safari-Erweiterung agiert dabei so schnell, dass wir die eigentliche AMP-Seite nie zu Gesicht bekommen. Amplosion setzt bei der Entfernung von AMP-Links auf eine Kombination von automatischer Erkennung und einer Datenbank. Sollten gewisse AMP-Links einmal nicht erkannt werden, können diese dem Entwickler gemeldet werden, um eine zukünftig automatische Entfernung des AMP-Links zu ermöglichen.
Dass die AMP-Problematik kein Nischenthema war, bewies einige Stunden nach dem Start das Ranking der App. Amplosion setzte sich im App Store direkt auf Platz 1 der meistgekauften Apps.
Amplosion ist um 2,99 Euro für iOS erhältlich.
Android-Nutzer können durch die Nutzung von Firefox AMP-Links umgehen.
Pocket Casts
Nachdem das Thema Podcasts lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, ist in den vergangenen Jahren eine regelrechte Flut an neuen Podcast-Sendungen entstanden. An allen Ecken wurden neue regelmäßige Podcasts ins Leben gerufen. Klassische Talk-Formate mit bunter Themenauswahl sind dabei genauso oft finden wie True-Crime-Podcasts, die sich mit mysteriösen, berühmten oder besonders brutalen Verbrechen beschäftigen.
Dass das Thema Podcasts auch in 2021 weiter im Trend war, ließ sich gleich an mehrere Stellen erkennen. So trieb Spotify etwa die Investitionen in diesem Bereich voran und erweiterte sein Angebot. Aber auch der große Konkurrent Apple brachte Neuerungen. Neben einer Möglichkeit, Podcaster*innen den Verkauf von Inhalten zu ermöglichen, feilte der Apfel-Konzern auch an der hauseigenen App. Zum Unmut vieler Nutzer*innen wurde in Sachen Benutzerfreundlichkeit aber vieles verschlimmbessert.
Als eine der besten und stetig weiterentwickelten Apps trat hier Pocket Casts als Alternative in Erscheinung. Die App vereint sämtliche freien Podcasts an einem Ort. Gleich im Dashboard bekommen wir eine bunte Darstellung mit sämtlichen Covern serviert, die für uns relevant oder interessant sind. Direkt in der Übersicht kann per Stichwort gesucht werden. Im Tab Filter kann nach verschiedenen Kriterien aussortiert werden, um die Auswahl nach Präferenzen einzuschränken. Android-Nutzer*innen bietet Pocket Casts unter anderem die Unterstützung für Android Wear und Android Auto an.
iOS-Nutzer*innen dürfen sich parallel dazu über Apple-Watch- und CarPlay-Support freuen. Pocket Casts bringt auch einige technische Features mit, die den Podcast-Konsum an sich verbessern können. So schneidet die App auf Wunsch stumme Stellen heraus, um die Laufzeit zu verkürzen. Zusätzlich kann laufend die Geschwindigkeit auf das bis zu Dreifache angepasst werden. Möchte wir beispielsweise Intros überspringen, können wir per vordefinierter Dauer direkt in den Podcast eintauchen, ohne manuell in 15-Sekunden-Schritten zu springen.