Meta verliert mit Metaverse weiter Milliarden, setzt auf KI
Meta-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg versenkt mit seiner Vision vom Metaverse weiter Milliarden. In den am Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen des Konzerns weist die für das Metaverse zuständige Reality-Labs-Sparte für die Monate Jänner bis März ein Minus von 3,99 Milliarden Dollar auf. Eingenommen hat die Abteilung, in der VR-Brillen und die VR-Software Horizon Worlds entwickelt werden, lediglich 339 Millionen Dollar. Für das laufende Jahr werde weiterhin mit steigenden Verlusten gerechnet, heißt es aus dem Konzern.
In anderen Geschäftsbereichen ist Meta erfolgreicher, hat aber mit einem Gewinnrückgang zu kämpfen. Der Quartalsgewinn sank um 24 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz verbesserte sich um 3 Prozent auf 28,65 Milliarden Dollar.
Künstliche Intelligenz für Facebook und Instagram
Einen Wachstumstreiber sieht Meta-Gründer und Chef Mark Zuckerberg in Software mit künstlicher Intelligenz. Zuckerberg stellte am Mittwoch Unterhaltungen mit Software in Metas Chatdiensten WhatsApp und Messenger sowie KI-Werkzeuge zum Erzeugen von Bildern bei Facebook und Instagram in Aussicht.
Künstliche Intelligenz werde alle Apps und Dienste des Konzerns beeinflussen. Zugleich betonte Zuckerberg, dass dies keine Abkehr von seiner Vision für das sogenannte Metaverse bedeute, eine digitale Welt als künftige Online-Plattform. Auch dort sollen mit KI-Tools bald Avatare und andere virtuelle Gegenstände erstellt werden können. Zuckerberg hatte das Unternehmen 2021 darauf ausgerichtet - und auch den Konzernnamen von Facebook in Meta ändern lassen, um den neuen Fokus zu unterstreichen.
Jobabbau
Der Konzern leitete jüngst bereits die zweite Runde von Entlassungen nach einem deutlichen Job-Aufbau in der Pandemie ein. Im Mai sollen die Streichungen von insgesamt mehr als 20.000 Jobs abgeschlossen werden.
Sorgen bereitet dem Konzern die Unsicherheit rund um die Datenübermittlung aus der Europäischen Union in die USA. Derzeit läuft das Verfahren für einen neuen Rechtsrahmen dafür, nachdem das Vorgängermodell „Privacy Shield“ vom Europäischen Gerichtshof gekippt wurde. Facebook erwirtschafte rund zehn Prozent seiner Werbeerlöse mit Anzeigen in EU-Ländern.
Steigerungen bei Reichweite
Meta hat eine gewaltige Reichweite unter den Online-Plattformen und wächst noch weiter. Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer*innen erreichte 2,04 Milliarden nach 2 Milliarden drei Monate zuvor. Auf mindestens eine App des Konzerns griffen jeden Tag 3,02 Milliarden Nutzer*innen zu. Ende 2022 waren es noch 2,96 Milliarden. Zu Meta gehören auch Instagram und die Chatdienste WhatsApp und Messenger. Auf Monatsbasis waren 3,81 Milliarden Nutzer*innen in mindestens einer Meta-App aktiv.