Wie Australien die F-35 "fast unsichtbar" machen will
Das Stealth-Flugzeug F-35 Lightning II gilt als fliegendes "Schweizer Taschenmesser". Der Tarnkappenjet wird von den USA und vielen anderen Staaten eingesetzt - darunter Australien. Das Land will seine F-35 jetzt noch vielseitiger machen und verpasst ihr deshalb ein Upgrade.
In der Stadt Williamtown an der australischen Ostküste baut die australische Luftwaffe eine 100 Millionen Dollar teure Anlage zur Beschichtung seiner Kampfjets. Diese soll die F-35 "nahezu unsichtbar" machen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums.
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Beschichtung ist streng geheim
Die Beschichtung, die dabei zum Einsatz kommt, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Sie soll in der Lage sein, Radarwellen zu absorbieren, anstatt sie zu reflektieren. Auf diese Weise ist der Kampfjet von gegnerischen Systemen kaum wahrzunehmen. In den USA ist sie bereits im Einsatz.
"Die F-35 ist aus 2 Gründen das fortschrittlichste Kampfflugzeug der Welt", erklärt Pat Conroy, australischer Minister für Verteidigungsindustrie. "Seine Tarnkappenfähigkeit - die Fähigkeit, auf dem Radar nahezu unsichtbar zu sein - [und] zweitens seine Vernetzungsfähigkeit, die Art und Weise, wie es mit anderen Kampfflugzeugen zusammenarbeitet und sich mit ihnen vernetzt".
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Details zur F-35
Die F-35 Lightning II gilt als modernstes Kampfflugzeug der USA und wurde 2015 in den Dienst gestellt. Der Stealth-Jet kostet je nach Ausstattung zwischen 80 und mehr als 100 Millionen Dollar und ist in 3 Varianten verfügbar:
- Die F-35A ist ein konventionell startendes und landendes Flugzeug, das für die US Air Force gedacht ist. Australien verfügt über 63 Exemplare.
- Die F-35B verfügt über eine Senkrechtlandekapazität und wird vom US Marine Corps, der italienische Marine sowie der Royal Air Force und Royal Navy eingesetzt.
- Die F-35C ist für Flugzeugträger konzipiert und verfügt über größere, einklappbare Tragflächen, einem verstärkten Fahrwerk sowie einem Fanghaken.
Baubeginn Mitte 2024 vorgesehen
Das in Williamtown ansässige Technologieunternehmen BAE Systems wurde mit der Leitung der Beschichtungsanlage betraut. Ben Hudson, Vorstandsvorsitzender der Firma, spricht von einer langjährigen Partnerschaft, die in der Region hunderte Jobs schaffen werde.
"Wir haben viele Möglichkeiten für die Zukunft für junge Australier*innen, um in einer der besten Technologieindustrien der Welt zu arbeiten und zur nationalen Sicherheit des Landes beizutragen", so Hudson.
Mitte 2024 soll der Bau der Beschichtungsanlage beginnen. Auch F-35-Flotten anderer Länder im indopazifischen Raum sollen künftig von ihr profitieren, verspricht die australische Regierung.
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