Elon Musk: "Die Idioten bauen immer noch F-35 Jets"

Elon Musk: "Die Idioten bauen immer noch F-35 Jets"

© US Air Force

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Stealth-Jet F-35: Über eine Million Ersatzteile verschwunden

Das Stealth-Flugzeug F-35 Lightning II gilt als fliegendes "Schweizer Taschenmesser". Es wird von den USA und vielen anderen westlichen Staaten eingesetzt. Laut einem Bericht des US-Rechnungshofs haben die USA jedoch nicht ganz im Blick, wie viele Ersatzteile für den Kampfjet sie überhaupt besitzen.

Laut dem Bericht sollen in den vergangenen 5 Jahren mehr als eine Million F-35-Ersatzteile im Wert von mindestens 85 Millionen Dollar verschwunden. Ein System zur Verfolgung der Teile gebe es nicht, weshalb unklar ist, wie viele Ersatzteile sich tatsächlich im globalen Ersatzteilpool befinden. Die "vollständige Menge und der Wert dieser [verlorenen] Ersatzteile kann erheblich höher sein", liest es sich im Dokument.

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Unstimmigkeiten zwischen den USA und Lockheed Martin

Dazu kommen Unstimmigkeiten zwischen dem Büro des US-Verteidigungsministeriums und dem Hersteller der F-35, Lockheed Martin, darüber, wie die fehlenden Teile zu kategorisieren sind. In einer Erklärung gegenüber Defense News gibt Lockheed Martin an, die als verloren gelisteten Ersatzteile der vergangenen 20 Jahre abzudecken.

Details zur F-35

Die F-35 Lightning II gilt als modernstes Kampfflugzeug der USA und wurde 2015 in den Dienst gestellt. Der Stealth-Jet kostet je nach Ausstattung zwischen 80 und mehr als 100 Millionen Dollar und ist in 3 Varianten verfügbar:

  • Die F-35A ist ein konventionell startendes und landendes Flugzeug, das für die US Air Force und den Export gedacht ist.
  • Die F-35B verfügt über eine Senkrechtlandekapazität und wird vom US Marine Corps, der italienische Marine sowie der Royal Air Force und Royal Navy eingesetzt.
  • Die F-35C ist für Flugzeugträger konzipiert und verfügt über größere, einklappbare Tragflächen, einem verstärkten Fahrwerk sowie einem Fanghaken.

Außerdem arbeite man mit verschiedenen Stellen zusammen, um als  "überflüssig, veraltet oder unbrauchbar" eingestufte Komponenten rechtmäßig zu entsorgen. Man beachte die Vorschläge des Rechnungshofs, wisse aber, "wo sich die meisten F-35-Ersatzteile in der globalen Lieferkette befinden".

Laut Rechnungshof gebe es im F-35-Programm mehr als 19.000 Ersatzteile, die als überzählig, veraltet oder unbrauchbar klassifiziert sind. Diese Teile werden monate- oder jahrelang gelagert, bis die Anweisung kommt, sie auszumustern. Einige Teile können dabei wiederverwendet werden, andere werden an andere Landesregierungen gespendet, als Schrott verkauft oder zerstört.

Fehlerrate bei "rund 1 Prozent"

Das Büro des Verteidigungsministeriums verwies auf eine Regelung, die besagt, dass man die aufgezeichneten Bestände in mindestens 95 Prozent der Zeit genau halten soll. Das F-35-Programm würde dieses Ziel übertreffen. "Unsere Fehlerrate liegt bei rund 1 Prozent", sagte eine Sprecher*in des Programms.

Dem internationalen F-35-Programm gehören momentan 17 Staaten an, wobei 8 - die USA, das Vereinigte Königreich, Kanada, Australien, Norwegen, Dänemark, Italien und die Niederlande - zu den Gründungspartnern gehören. Die Teilnehmer des Programms haben Zugang zu einem globalen Ersatzteilpool  von Triebwerken, Reifen, Fahrwerke bis hin zu Bolzen und Schrauben. Die Ersatzteile befinden sich dabei im Besitz des US-Verteidigungsministeriums, bis das Teil in ein Kampfflugzeug eingebaut wird.

Verlust wird nicht genau untersucht

Doch während sich die Ersatzteile im Besitz des Verteidigungsministeriums befinden, werden sie von Lockheed Martin und dem Luftfahrtunternehmen Pratt & Whitney verwaltet. Die Teile werden jedoch in mehr als 50 in- und ausländischen Einrichtungen gelagert, die wiederum von anderen Unternehmen betrieben werden.

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Die Prüfer*innen kritisierten auch, dass bei der Mehrheit der verlorenen F-35-Teile die Gründe des Verlusts nicht untersucht werden. So hat Lockheed Martin das F-35-Programm beauftragt, den Verlust von 60.000 Teilen im Wert von 19 Millionen Dollar zu beurteilen. Die Beurteilung selbst umfasste dann allerdings weniger als 20.000 fehlende Ersatzteile. Nicht beurteilt wurden unter anderem der Verlust von 35 Jet-Klappen im Wert von 3,2 Millionen Dollar sowie 14 Batterien, die insgesamt 2,1 Millionen Dollar wert sind.

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