Zweiter Super-Flugzeugträger der USA verzögert sich
Der nächste Flugzeugträger der Ford-Klasse wird wohl erst im Jahr 2025 an die US Navy ausgeliefert. Das ist rund ein Jahr später als geplant. Der Flugzeugträger mit dem Namen John F. Kennedy (CVN-79) hätte ursprünglich bereits im Juni 2024 fertig sein müssen.
Mängel vor Auslieferung beheben
"Die Navy versucht mehr Basisarbeiten aus der Post Shakedown Availability in die eigentliche Bauzeit zu verlagern, damit bei Auslieferung des Schiffes mehr Kapazitäten verfügbar sind", heißt es in den Dokumenten der US Navy. Unter Post Shakedown Availability versteht man die Bauarbeiten, die nötig sind, um Mängel zu beheben, die während der Testfahrten festgestellt werden. Dabei werden oft auch andere Verbesserungen durchgeführt.
Der erweiterte Zeitplan soll sicherstellen, dass die John F. Kennedy nach Fertigstellung bereit ist, im Indo-Pazifik eingesetzt zu werden. In dieses Gebiet fallen etwa auch Taiwan und Korea. Der Flugzeugträger ist das erste Exemplar der Ford-Klasse, das in dieser Region zum Einsatz kommen soll. Bei der Klasse handelt es sich um nukleargetriebene Flugzeugträger, die die Nachfolger der Nimitz-Klasse darstellen.
Von den geplanten 10 Exemplaren der Ford-Klasse wurden bisher erst 2 Stück gebaut - inklusive der John F. Kennedy. Die Flugzeugträger sind mit modernster Technik ausgestattet - unter anderem mit elektromagnetischen Flugzeugkatapulten, die ihre dampfbetriebenen Vorgänger ablösen. Aufgrund der modernen Ausstattung und der gewaltigen Größe, sie hat eine Verdrängung von 100.000 Tonnen, wird die Ford-Klasse auch als "Super-Flugzeugträger" bezeichnet.
Der erste Flugzeugträger der neuen Klasse, die USS Gerald-R.-Ford, nahm Mitte 2017 seinen Betrieb auf. Die Testphase ist nach 6 Jahren beinahe abgeschlossen. Während der Tests kam es allerdings zu zahlreichen Verzögerungen. Besonders die neuen Flugzeugkatapulte sorgten mehrmals für Schwierigkeiten (die futurezone berichtete).
Bauphase der John F. Kennedy bereits verlängert
Bei der John F. Kennedy kam es bereits im Jahr 2020 zu Verzögerungen, als von einer 2-phasigen Auslieferung auf eine einphasige Auslieferung umgestellt wurde. Dadurch sei die Bauphase um 2 Jahre verlängert worden. Geplant war zunächst, dass das Schiff im Jahr 2022 ausgeliefert werde. Die Schiffswerft Newport News sollte den Flugzeugträger größtenteils fertigstellen, dann pausieren und erst später weitere Systeme verbauen.
Dadurch sollte Geld gespart werden. So hätte die USS Nimitz, die bereits seit 1975 in Dienst ist, bereits früher von der Kennedy abgelöst werden können, während nachträgliche Änderungen nach der Auslieferung durchgeführt hätten sollen. Die zusätzlichen Arbeiten an der Kennedy umfassen etwa Veränderungen für den Einsatz der F-35C "Lightning II" Kampfjets, die Installation des Multifunktionsradars AN/SPY-6 sowie die Reparatur von Schwachstellen, die auf der USS Gerald R. Ford gefunden wurden.
US-Kongress nicht mit Bauplan zufrieden
Der Plan wurde allerdings verworfen. Der US-Kongress kritisierte etwa, dass der neue Flugzeugträger nicht nach der ersten Bauphase nicht mit der 5. Kampfjet-Generation der USA kompatibel gewesen wäre (F-35C). Er schrieb daher vor, dass dieses Problem gelöst werden sollten, bevor das Kriegsschiff ausgeliefert wird.
Die Kosten für die USS Kennedy sollen 11,3 Milliarden Dollar betragen. Damit ist das Kriegsschiff 2 Milliarden Dollar günstiger als die USS Ford, die als das teuerste Kriegsschiff überhaupt gilt.