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Geheime Dokumente zur Google-Suche aufgetaucht

Die weltweit beliebteste Suchmaschine ist gleichzeitig ein Mysterium. Wie genau Google arbeitet, versuchen Marketingleute weltweit seit Jahrzehnten zu verstehen, um einen Vorteil beim Ranking von Webseiten zu haben. Jetzt sollen interne Dokumente erstmals zeigen, wie Teile des Google-Algorithmus funktionieren, berichtet The Verge

Das 2.500 Seiten lange Dokument wurde an den SEO-Experten Rand Fishkin übermittelt. Seiner Recherche nach soll es authentisch sein. Google selbst hat sich bisher noch nicht dazu geäußert. 

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Google sammelt Chrome-Daten

Die Dokumente enthalten technische Details zur Google-API, also der Schnittstelle für die Suche. Daraus geht hervor, welche Daten Google tatsächlich von Webseiten und Suchenden sammelt und bewertet. Die Informationen sollen auf dem Stand von März 2024 sein. 

So findet sich in den Dokumenten ein Hinweis darauf, dass Google Daten seines Webbrowsers Chrome sammelt und mit einfließen lässt. Das hat Google in der Vergangenheit dementiert. So sollen die Zahl der Aufrufe über Chrome u.a. für das Generieren von Seitenlinks verwendet werden. Sie verlinken direkt zu Unterseiten einer Webseite. 

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Links zu Unterseiten werden in einem Block dargestellt, wie hier im Beispiel unter der Homepage

Auch über die E-E-A-T-Metrik gibt das Dokument Aufschluss, wenn auch nicht viel. Das steht für „Experience, Expertise, Authoritativeness, Thrustworthiness“ (Erfahrung, Expertise, Autorität, Glaubhaftigkeit). Darüber wird die Qualität von Suchergebnissen eingestuft. Der SEO-Experte Mike King erklärt, dass laut dem Dokument dabei auch Autor*innen eine Rolle spielen. So soll Google explizit prüfen, ob eine Quelle eine*n namentlich genannte*n Autor*in hat, insbesondere für Nachrichtenartikel, aber auch für Forschungspaper. 

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Domain-Name und Expertise

Um die Qualität einer Quelle zu bewerten, fließen Produktbewertungen, Standort, der Domain-Name, ihre Aktualität sowie Verlinkungen ein. Google soll dabei Webseitenkopien sammeln. Auch wird analysiert, ob sich Webseiten auf ein bestimmtes Thema spezialisiert haben und dementsprechend eine Expertise haben. 

Das Dokument bestätigt Vermutungen, die Suchmaschinen-Expert*innen schon länger hatten. Gleichzeitig hatte Google einige Punkte immer wieder dementiert, was King und Fishkin als "Lügen" bezeichnen, die nun aufgedeckt wurden, z.B. welche Rolle Domain-Namen beim Ranking spielen. 

Allerdings ist Googles Suche stetig im Umbruch. Insbesondere mit der neuen KI-Suche dürfte das Unternehmen ganz neue Regeln aufstellen, welche Webseiten weit oben in der Suche auftauchen. Das Dokument zeigt laut Fishkin vor allem, dass sich Webseitenbetreiber*innen eine guten Ruf als vertrauenswürdige und beliebte Quelle aufbauen sollen.

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