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Video: Feuerspeiender Jet-Antrieb funktioniert ohne bewegliche Teile

Der Triebwerkhersteller Wave Engine hat seinen ersten Jet-Antrieb für Drohnen (UAV) ausgeliefert. Das J-1 sieht aus wie eine Posaune und kann auf dem Rumpf von Flugdrohnen montiert werden. 

Ein neues Testvideo zeigt es im Einsatz auf dem Demonstrator ihrer Scitor-Drohne. Hier ist auch kurz der Mini-Feuerball zu sehen, der beim Verbrennen des Treibstoffs entsteht:

Funktionsweise

Das Pulsstrahltriebwerk kommt dabei ohne bewegliche Teile aus. Kraftstoff - Benzin, Bioethanol oder Kerosin - wird in der Kammer verbrannt. Temperatur und Druck steigen daraufhin und heißes Gas wird aus den Enden des Rohrs gedrückt. Das erzeugt Schub

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Durch diesen Prozess entsteht ein Unterdruck in der Brennkammer und es wird neue Frischluft in das Rohr gezogen. Dann wiederholt sich der Vorgang. Die Zündung findet also periodisch statt.

So funktioniert das Düsentriebwerk von Wave Engine

Alte Technik, neuer Ansatz

Die Technik ist nicht neu, ganz im Gegenteil. Pulsstrahltriebwerke wurden bereits im 2. Weltkrieg eingesetzt. Allerdings hatten sie noch Ventile, die den Luftstrom regelten. Schon damals gab es Bestrebungen, diese beweglichen Teile obsolet zu machen. Wave Engine hat das jetzt modernisiert. 

Damit sollen Hochgeschwindigkeitsantriebe für Drohnen günstiger und schneller skalierbar werden. Das J-1 wiegt 8,2 kg, ist 14 cm breit, 32 cm hoch und 163 cm lang. Es erreicht eine Schubkraft von 245 N

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Größere Version für VTOLs

Wave Engine arbeitet an einem weiteren, größeren Triebwerk. Das K-1 soll eine Schubkraft von 979 N haben und 454 kg schwer sein. Es soll bei größeren, kommerziellen Fluggeräten zum Einsatz kommen, beispielsweise bei VTOLs.

Die Triebwerke wurden bei einer Fluggeschwindigkeit (relativ zur Luft) von 322 km/h getestet. Die Geschwindigkeit sie allerdings durch die Testumgebung eingeschränkt gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung

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Verkauf an Militär-Zulieferer

An wen die erste Charge an J-1-Triebwerken verkauft wurde, hat Wave Engine nicht erklärt. Allerdings soll es sich um einen großen Vertragspartner des US-Militärs handeln. Der Triebwerkhersteller selbst ist ein Spin-off der University of Maryland.

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