Passagier wirft mehrere Münzen ins Triebwerk eines Airbus A350
Die China Southern Airlines warnt einmal mehr davor, Münzen in Flugzeug-Triebwerke zu werfen. Aus aktuellem Anlass wurde auf Weibo ein 5-minütiges Erklärvideo dazu veröffentlicht.
Vorige Woche hat ein Passagier gleich mehrere Münzen vor dem Start ins Triebwerk eines Airbus A350 geworfen. Die Maschine sollte von Sanya nach Peking fliegen.
In einem Video ist zu sehen, wie eine Flugbegleiterin den verdutzten Passagieren erklärt, wieso das Flugzeug nicht starten kann. Laut CNN fragt sie darin einen Passagier, wie viele Münzen er während des Boardings in das Triebwerk geworfen hat. Seine Antwort: 3 bis 5.
Der A350 musste daraufhin vom Wartungsteam untersucht werden. Dabei wurden Münzen gefunden – wie viele, hat die Airline nicht verraten. Der Flug konnte schließlich mit 4 Stunden Verspätung starten. Der Münzwerfer war nicht an Bord – er wurde von der Flughafen-Polizei abgeführt.
Münzwurf soll Glück bringen
Was für westliche Passagiere ein Sabotageversuch ist, soll eigentlich das Gegenteil bewirken. Das Werfen von Münzen soll in China Glück bringen – ähnlich, wie in Europa etwa Münzen in Brunnen geworfen werfen. Allerdings explodiert ein Brunnen für gewöhnlich nicht, wenn man Metallplättchen hineinwirft.
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Das heißt nicht, dass eine Münze im Triebwerk automatisch eine Katastrophe auslöst. Völlig unwahrscheinlich ist es aber eben nicht. Eine der größten Gefahren ist, dass sich die Münzen bei hohen Drehzahlen zwischen das Schaufelblattrad (Fan) und das Gehäuse kommen. Dadurch könnte womöglich ein Blatt des Fans teilweise oder ganz abbrechen, was massiven Schaden bis hin zur vollständigen Zerstörung auslösen kann.
Flugzeug-Hersteller simulieren solche Defekte mit dem Blade-Off-Test, bei dem ein Blatt absichtlich abgesprengt wird.
Immer wieder Vorfälle mit Münzwerfer*innen
Münzwerfende Passagiere gibt es in China leider häufiger. Im Oktober 2023 startete ein Flug verspätet, weil ein Passagier beobachtet wurde, wie er Münzen in Richtung des Flugzeugs warf. 2021 wurde ein Flug nach Haikou gestrichen, weil am Boden mehrere Münzen, eingewickelt in rotes Papier, gefunden wurden.
2019 hat eine chinesische Airline, deren Namen ironischerweise Lucky Air ist, einen Mann verklagt, der 2 Münzen in ein Triebwerk geschmissen hatte. Die Airline forderte einen Schadensersatz von umgerechnet 21.000 US-Dollar von dem 28-jährigen, weil der Flug gestrichen wurde.
Dieselbe Airline hatte schon 2017 so einen Vorfall zu berichten. Damals war es eine ältere Passagierin, die Münzen geworfen hatte. Das hohe Alter wurde für das fahrlässige Verhalten verantwortlich gemacht, es wurde keine Klage eingereicht.