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Neuer Stealth-Kampfjet der Navy kostet mindestens 9 Milliarden Dollar

Die US Air Force sucht mit dem NGAD-Programm einen Nachfolger für die F-22 und F-35. Auch die Navy will einen Stealth-Flieger der 6. Generation haben.

Dieser soll für Starts und Landungen auf Flugzeugträgern geeignet sein und die F/A-18 Super Hornet ablösen. Das Projekt läuft unter dem Namen F/A-XX. Wie jetzt bekannt wurde, benötigt die Navy für die Entwicklung des neuen Jets 9 Milliarden US-Dollar – vorerst.

Das geht aus Plänen der US Navy hervor, berichtet The Drive. In einem aktuellen Budgetvorschlag ist vorgesehen, dass in den Fiskaljahren 2024 bis 2028 insgesamt 9,104 Milliarden US-Dollar für das Projekt F/A-XX ausgegeben werden. Das erscheint auf den ersten Blick ziemlich viel. Denn um 90 voll einsatzfähige F-35C anzuschaffen, will die Navy im selben Zeitraum „nur“ 11,849 Milliarden US-Dollar ausgeben.

Kosten werden vermutlich weit höher ausfallen

Sieht man sich allerdings an, wie teuer bisherige Kampfjet-Entwicklungen waren, sind die 9 Milliarden US-Dollar viel zu wenig. Bezieht man die Inflation mit ein, hat die Entwicklung der F-22 Raptor 45 Milliarden US-Dollar gekostet. Bei der F-35 werden die Entwicklungskosten auf 40 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Chance ist hoch, dass die Kosten für das F/A-XX-Programm noch ansteigen werden – bzw. die Entwicklungsphase weit über das Fiskaljahr 2028 hinaus geht.

Offiziell wünscht sich die Navy, die F/A-XX Anfang der 2030er-Jahre in Dienst stellen zu können. Dann werden nämlich viele der seit 2001 eingesetzten F/A-18E/F Super Hornets 9.000 Flugstunden erreichen, was das Ende ihrer Lebenszeit bedeutet. Ist bis dahin der neue Stealth-Fighter der 6. Generation nicht verfügbar, müssten stattdessen F-35C angeschafft werden, die Stealth-Fighter der 5. Generation sind.

Wenig Details bekannt

Noch sind nur wenig Information zur F/A-XX bekannt. Tarnkappeneigenschaften, Technologie der 6. Generation und für Flugzeugträger geeignet, sind die Mindestvoraussetzungen. Zudem soll der neue Flieger „Quarterback“-Eigenschaften haben. Der Pilot an Bord bzw. der Bordcomputer soll mehrere Begleitdrohnen kontrollieren können.

Um den Auftrag bemüht sich unter anderem Boeing. In einem Designvorschlag aus dem Jahr 2013 ist ein 2-motoriger Stealth-Fighter ohne Leitwerk zu sehen. Laut Boeing könnte das Flugzeug sowohl bemannt als auch autonom fliegen.

F/A-XX-Konzeptgrafik von Boeing

Wie weit das F/A-XX-Programm fortgeschritten ist, ist nicht bekannt. Im Budgetvorschlag der Navy ist jedenfalls eine Sektion für „Entwicklung fortschrittlicher Komponenten & Prototypen“ vorgesehen. Das heißt aber nicht automatisch, dass in den nächsten 5 Jahren flugfähige Prototypen angeschafft werden. Womöglich werden nur Prototypen einzelner Bauteile gefertigt, die dann im Windkanal oder auf andere Art getestet werden.

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