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PS5 vs. Xbox Series X: Welche Konsole hat mehr Leistung?

Die Fakten liegen auf dem Tisch: Nachdem Microsoft vor wenigen Tagen die vollständigen technischen Daten der neuen Konsole veröffentlichte, hat Sony nachgezogen. Beide Unternehmen wollen vor allem mit verschwindend geringen Ladezeiten punkten. Wie PlayStation-Entwickler Marc Cerny im Vortrag „Road to PS5“ erläuterte, setzt man bei der PS5 vor allem auf eine adaptive Leistungssteuerung und schnelle SSD. Die Xbox Series X will hingegen mit einem starken Grafikprozessor punkten.

Natürlich haben beiden Konsolenhersteller bei der GPU nachgelegt. Es sind jeweils modifizierte Radeon „RDNA 2“-Grafikprozessoren verbaut. Bei der PS5 nutzt man dabei 10,28 TeraFLOPS und verbaut damit deutlich mehr, als in der aktuell Leistungsstärksten PS4 Pro, die 4,2 TFLOPS hat. Microsoft hatte bereits mit der Xbox One X eine 6 TeraFLOPS GPU verbaut und damit Sony überholt. So wurde auch bei der Xbox Series X erhöht: 12 TeraFLOPS wird sie haben. Damit will Microsoft garantieren, dass die neue Konsole stabil eine Bildrate von 120 fps halten kann.

Flexible Taktung vs. TFLOPS

Diese Zahl allein verrät aber nicht, ob eine Konsole wirklich mehr leisten kann als die andere. Sony setzt vor allem auf die taktische Verteilung von Rechenpower. Die CPU taktet mit maximal 3,5 GHz, die GPU mit maximal 2,23 GHz. Die Frequenzen sind variabel und so kann die CPU ungenutzte Leistung via „AMD SmartShift“ der GPU zuschieben, um noch „ein paar mehr Pixel herauszuquetschen“, wie Marc Cerny es in seinem Vortrag beschrieb. Die GPU soll aber die meiste Zeit über mit 2,23 GHz takten.

Die CPU und GPU der PS5 sollen sich gegenseitig unterstützen

Bei der Series X taktet die CPU mit 3,8 GHz und die GPU fix mit 1,825 GHz. Das sind 2 unterschiedliche Ansätze – mehr TFLOPS vs. smarte Taktung - die schlussendlich zum gleichen Ergebnis führen sollen: die Konsole wird leistungsstärker und die Spiele laufen flüssiger. Wie diese Konzepte gegeneinander bestehen werden, kann aber erst ein Test der tatsächlichen Hardware verraten.

Schnelle vs. sehr schnelle SSD

Eine der wichtigsten Änderungen, die beide Konsolenhersteller vorgenommen haben, ist das Verbauen einer SSD, die via NVMe (Non-Volatile Memory Express) angeschlossen ist. Die PlayStation 5 bietet 825 GB Speicherplatz und hat eine sehr große Bandbreite von 5,5 GB pro Sekunde.

Die Xbox Series X kommt mit einer 1-TB-SSD, deren Bandbreite mit 2,4 GB pro Sekunde aber deutlich unter der der PS5 liegt. Damit hat Sony eine weitere Möglichkeit gefunden, die Leistung der neuen PlayStation zu verbessern und gegen die 12 TFLOPS der Series X anzukommen. Beide Konsolen bieten Platz, um den Speicher selbständig um eine weitere SSD oder eine externe Festplatte zu erweitern.

PS5 nicht vollständig abwärtskompatibel

Im Gegensatz zu Sony hat Microsoft bereits bestätigt, dass alle Spiele abwärtskompatibel sein werden. Marc Cerny hat sich bei seiner Präsentation auch zu diesem Thema geäußert, mit einer eher enttäuschenden Nachricht: Die Top 100-Games der PS4 werden fast alle zum Start der PS5 spielbar sein. Die Top 100 wurde von Sony-Mitarbeitern anhand der Zeit errechnet, die sie gespielt wurden. Welche Spiele zu dieser Top 100 gehören, ist noch nicht bekannt. Ob das bedeutet, dass langfristig nur diese 100 Spiele verfügbar sein werden, oder ob nach und nach weitere der knapp 2.500 PlayStation-Spiele hinzukommen, lässt sich dieser Aussage nicht entnehmen.

Im Grunde wird es, wie schon in den Jahren zuvor, wieder eine Grundsatzentscheidung sein, ob man lieber zur PlayStation 5 oder zur Xbox Series X greift. Beide Konsolen bieten einen riesigen Leistungssprung an. Ob die eine Lösung dafür besser ist als die andere, wird sich erst in einem Härtetest zeigen, nachdem sie erschienen sind.

Warten auf Preis und Spiele

Wichtiger wird für viele Konsumenten die Auswahl an Spielen sein, die für die jeweilige Plattform erscheinen. Darüber ist bisher wenig bekannt. Die PS5 wird mit den beiden Spielen Godfall und Outriders starten. Für die Xbox Series X wurde bisher nur Senua’s Saga: Hellblade II als Launch-Titel bestätigt.

Beide Konsolen sollen im Herbst 2020 erscheinen, was sie kosten werden ist nicht bekannt. Allerdings rechnen viele Experten damit, dass ein Preis von rund 400 Euro (der ursprüngliche Preis der PS4 beim Launch), unrealistisch ist. Damals verlangte Microsoft bereits 499 Euro für die Xbox One, reduzierte aber sehr schnell den Preis auf ebenfalls 399 Euro, indem die Konsole ohne Kinect verkauft wurde.

Da aber noch keine Aussagen über Preis und ein genaues Datum bekannt sind, muss man tatsächlich einfach abwarten. Wie die PS5 aussieht ist derzeit auch nicht bekannt. Deshalb heißt es jetzt abwarten – ein mögliches Datum für neue Präsentationen ist die heuer virtuell stattfindende E3 im Juni.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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