Apple Watch soll Smartwatch-Markt aufmischen
Neben neuen iPhone-Modellen präsentierte Apple am Dienstag auch seine Apple Watch. Spätestens seit der Vorstellung des Betriebssystems iOS 8 war vielen Beobachtern klar, dass Apple an einer Smartwatch bastelt. Nun wurde sie im Rahmen der großen iPhone-Enthüllung präsentiert. Die Apple Watch ist rechteckig, besitzt ein Chromstahl-Gehäuse und eine Touchscreen-Abdeckung aus Saphirglas. An der Seite findet man einen Home-Knopf und ein drehbares Rad namens "Digital Crown".
"Das ist das persönlichste Gerät, das wir jemals kreiert haben. Wir haben es so aufgestellt, dass es die beste Uhr der Welt ist. Eine die präzise ist. Sie ist synchronisiert mit dem universalen Zeitstandard.", sagt Tim Cook.
Neues Bedienkonzept
Für das Gerät wurde ein komplett neues User-Interface entworfen. Man hat nicht einfach das iPhone-Bedienkonzept zusammengeschrumpft. Mit der "Digital Crown" soll man in Menüs hinein- und herauszoomen oder Listen hinunterscrollen. Auf dem Display werden Apps als runde Symbole angezeigt. Apples digitaler Assistent Siri ist an Bord und nimmt Sprachkommandos bei einem Druck auf die "Digital Crown" entgegen.
Bei der Bedienung hilft offenbar auch die Bewegung mit dem Handgelenk. Das Display erkennt unterschiedliche Finger-Druckstufen. Die Apple Watch ist mit Pulssensor, Gyroskop und Beschleunigungssensor ausgestattet. Wie erwartet, wird die Smartwatch drahtlos mittels Induktion aufgeladen. Das Gerät ist neuen Informationen zufolge wasserfest aber nicht wasserdicht.
Benachrichtigungen
Der untere der beiden seitlichen Knöpfe wird "Digital Touch" genannt. Mit ihm lässt sich die Kontaktliste aufrufen. Auf dem Display kann man mit dem Finger Zeichnungen anfertigen, die dann an den Kontakt gesendet werden. Kontakten kann man auch die eigene Pulsrate zuschicken.
Auch bei der Uhr hat Apple bereits einige Unternehmenspartner mit an Bord. Bei der Hotelkette Starwood Hotels etwa kann man mit der Apple Watch das eigene Zimmer aufsperren. Eine BMW-App zeigt den Ladestand und die Position des eigenen Elektroautos an. Eine Honeywell-App lässt die heimische Klimaanlage steuern. Eine Nike-App bietet Bestenlisten rund um sportliche Aktivitäten.
Sport soll auch zu den Kernkompetenzen der Apple Watch zählen. Vorinstalliert sind eine Fitness-App und eine Workout-App mit individuellen Leistungszielen. Der eigene Standort wird mittels GPS und WLAN an Bord des iPhone festgestellt. Es gibt einen Kalorienzähler, ein Leistungsbarometer und ein Verzeichnis der eigenen Ruhezeiten.
Versions-Vielfalt
Um die Apple Watch zu benutzen, benötigt man ein iPhone mit iOS 8. Die Smartwatch wird in Verbindung mit dem iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus, aber auch den iPhones 5S, 5C und 5 funktionieren. Für Entwickler von Apps für die Apple Watch steht ein eigenes WatchKit zur Verfügung.
Der Bezahldienst Apple Pay wird auch in der Apple Watch integriert sein. Die Smartwatch ist deshalb auch mit der Funktechnologie NFC ausgestattet.
Erscheinen soll die Apple Watch im Frühjahr 2015. "Sie wird das Warten wert sein", sagt Tim Cook. Der Preis soll zum Marktstart 349 US-Dollar (rund 270 Euro) betragen.
Zahlreiche Leaks
Über das Gerät ist im Vorfeld munter spekuliert worden. Nur wenige Stunden vor der offiziellen Ankündigung sind auf dem Online-Foren-Portal Reddit technische Zeichnungen von Komponenten geleakt. Monate zuvor hieß es, dass Apple eine neue Smartwatch mit Fokus auf Fitness- und Gesundheits-Apps von Profi-Sportlern testen ließ. Grund dafür war ein Besuch von Basketball-Star Kobe Bryant im Apple-Hauptquartier. Aber auch Football- und Baseball-Profis sollen in Cupertino gesichtet worden sein. Marktanalysten sehen die Zeit für eine Smartwatch, die mit Apple-Geräten verbunden werden kann, mehr als gekommen. Die Android-Konkurrenz rund um Samsung, LG, Sony, Motorola oder Asus ist teilweise bereits eine ganze Smartwatch-Generation voraus.