BYD baut für Apple mehr als 30 Prozent der iPads
BYD kennt man eigentlich als chinesischen E-Autobauer, der gerade dabei ist, den europäischen Automarkt aufzumischen. "Build Your Dreams" bedeutet BYD ausgeschrieben. Träume und Elektroautos sind aber längst nicht die einzigen Sachen, die das Unternehmen baut.
Fast ein Drittel aller iPads werden mittlerweile von dem chinesischen Konzern produziert. Auch elementare Komponenten für die iPhones stammen von BYD – etwa der Titanrahmen der Pro-Modelle. Und wenn die Prognosen der Branchenexperten stimmen, wird BYD für Apple künftig noch mehr Produkte und Bauteile produzieren.
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Apple und BYD arbeiten eng zusammen
Die Kooperation zwischen Apple und BYD sei in vielerlei Hinsicht eine Win-Win-Situation, wie es in einer Recherche des Wall Street Journal heißt. Bei der Diversifizierung der Lieferkette sei das chinesische Unternehmen ein verlässlicher und kompetenter Partner für Apple.
Auch wenn das taiwanesische Unternehmen Foxconn noch immer den Großteil der iPhones und iPad herstellt, spielen Luxshare und BYD aus China eine immer größere Rolle bei der Produktion von Apple-Produkten. Ungefähr 10.000 Entwickler und weitere rund 100.000 Angestellte soll BYD für Apple beschäftigen.
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Wissenstransfer an BYD
Für BYD sind die Aufträge von Apple nicht nur eine wichtige Einnahmequelle. Bei der Herstellung von iPads eignet sich das Unternehmen zentrales Know-how an, das in weiterer Folge in die Entwicklung und Produktion von E-Autos fließt.
Darauf greift BYD nicht nur bei seinen eigenen Elektroautos zurück. Die beiden Technologiekonzerne Xiaomi und Huawei haben in China den Vorstoß in den E-Automarkt gewagt und arbeiten dabei auch eng mit BYD zusammen.
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Jahrelange Kooperation
Die Zusammenarbeit zwischen Apple und BYD begann im Jahr 2009. Damals war Apple auf der Suche nach einem Partnerunternehmen für sein Elektroautoprojekt. BYD, das eigentlich als Batteriehersteller begonnen hat, sollte für Apple einen fortschrittlichen E-Auto-Akku entwickeln. Daraus wurde bekanntlich nichts, die Kooperation ist aber geblieben.
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Apple hat in den vergangenen Jahren seine Lieferkette und seine Zulieferfirmen immer weiter diversifiziert. Wegen der anhaltenden Unstimmigkeiten zwischen China und den USA setzte das US-Unternehmen vermehrt auf Auftragsfertiger aus Vietnam und Indien.
Beziehungen zwischen USA und China
Ohne chinesische Firmen läuft bei Apple aber nichts, wie Apple-CEO Tim Cook im November sagte: "Ohne sie könnten wir nicht tun, was wir tun". Wie es mit der Partnerschaft zwischen China und Apple unter der 2. Amtszeit von Donald Trump weitergeht, wird spannend.
Trump will unter anderem hohe Zölle gegenüber chinesischen Importen einführen. Schon in der 1. Trump-Periode hat sich Tim Cook dafür stark gemacht, chinesische Elektronikprodukte von den Einfuhrzöllen auszunehmen. Ob Cook auch in der 2. Amtszeit erfolgreich dafür lobbyieren kann, bleibt abzuwarten.