Warum E-Autos schon bei kleinen Schäden verschrottet werden
Ein Elektroauto lässt sich schwerer reparieren als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Schuld daran ist in erster Linie die Batterie und die Geheimniskrämerei der Autohersteller.
Weil es für Werkstätten und somit auch für Versicherungen meist unmöglich ist, den Zustand eines Akkus zu analysieren, müssen Elektroautos oft schon bereits mit kleineren Schäden verschrottet werden. Für Elektroautofahrer*innen bedeutet das stark steigende Versicherungskosten und für die Umwelt stellt dies eine erhebliche Mehrbelastung dar, die durch E-Autos eigentlich vermindert werden sollte.
Verwendung ungeprüfter Batterien zu riskant
Die riesige Batterie macht bei der Produktion eines Elektroautos gut die Hälfte des Kostenanteils aus. Im Fall eines Unfalls ist der Tausch eines Akkupacks daher oft unrentabel. Ein leicht beschädigtes Auto ist für Versicherungen somit relativ rasch ein Totalschaden.
Das müsste aber nicht so sein, wie ein Bericht von Reuters zeigt. Würden Autohersteller ihre Fahrzeuge so konzipieren, dass ein Batterietausch unkompliziert möglich ist, dann wäre die Reparierbarkeit bereits deutlich besser.
Viel wichtiger wäre es aber zu wissen, ob ein Akkutausch überhaupt notwendig ist. Dafür müssten die Autohersteller ihre Batteriedaten für unabhängige Werkstätten und Versicherungen auslesbar machen. Dies ist aktuell nur bedingt der Fall.
Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke
Solange man nicht genau weiß, ob die Batterie einen Schaden genommen hat oder nicht, sei es zu riskant, denselben Akku weiterzuverwenden, heißt es in dem Reuters-Bericht. Daher landen viele der leicht beschädigten Elektroautos mit nur wenigen Kilometern am Buckel auf dem Schrottplatz.
Und auf diesen Schrottplätzen sollen sich die Batterien stapeln, bei denen man nicht genau weiß, ob sie schadhaft sind oder nicht. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, Recycling und Wiederverwendung ein absolutes No-Go.
Wenn Elektroautos nicht mehr betrieben werden können, nur weil eine Reparatur scheinbar zu teuer ist beziehungsweise eine Risikoanalyse erst gar nicht möglich ist, führe sich das Nachhaltigkeitsargument für Elektrofahrzeuge ad absurdum, fasst Matthew Avery von Thatcham Research das Dilemma zusammen.