Science

Israel schießt Drohnen mit einem Laser-Flugzeug ab

Das israelische Verteidigungsministerium hat den erfolgreichen Test einer Laserwaffe verkündet. Das ist an sich ist nichts Besonderes mehr – schließlich schießen auch die USA und China regelmäßig Drohnen in Tests mit Lasern ab.

Israel hat dies aber aus der Luft geschafft. Bisherige Tests wurden hauptsächlich vom Boden aus oder mit auf Schiffen montierten Laserwaffen durchgeführt.

Laser wurde in einmotoriges Passagierflugzeug eingebaut

Für den Test wurde der Laser in eine Cessna 208 Caravan eingebaut. Das ist ein einmotoriges Flugzeug, das primär für Passagier- oder Frachtflüge gedacht ist. Je nach Konfiguration bietet es Platz für 9 Passagiere und hat eine Nutzlast von 1.360 kg.

Der Laser von Elbit Systems wurde links hinten beim Rumpf angebracht und ist von einer Plexiglasscheibe geschützt. Er ist nach unten gerichtet – für den Test ist die Cessna also über den Zielen geflogen. Genaue Daten zum Laser wurden nicht genannt. Die Reichweite soll laut dem israelischen Verteidigungsministerium bis zu einem Kilometer betragen.

Für den Test wurden erfolgreich mehrere Drohnen in verschiedenen Höhen abgeschossen. Laut dem israelischen Verteidigungsministerium könnte so ein Laser später auch zur Abwehr von Raketen eingesetzt werden.

Die Vorteile gegenüber eines Lasers am Boden

Ein luftgestützter Laser hat 2 große Vorteile gegenüber Lasern, die auf Fahrzeugen, Schiffen oder am Boden installiert sind. In der Luft werden sie weniger durch Wolken, Rauch oder Wetter beeinflusst. Am Boden kann das die Leistung einer Laserwaffe merkbar reduzieren.

Zudem kann ein Flugzeug schneller den Einsatzort wechseln. Da Laser derzeit noch eine geringe Einsatzreichweite haben, ist das essenziell. Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome hat eine Reichweite von bis zu 70 Kilometer – der getestete Laser lediglich einen Kilometer.

Ein Laserschuss ist deutlich günstiger als eine Rakete

Ein Vorteil des Lasers gegenüber herkömmlichen Abwehrwaffen sind die Kosten pro Schuss. Beim Iron Dome sind es etwa 100.000 US-Dollar pro Abfangversuch, weil 2 Raketen auf ein Ziel abgefeuert werden. Bei einem Laser liegen die Kosten pro Schuss bei unter einem US-Dollar.

Ein weiterer Vorteil: Der Laser kann auch kleinere Ziele auf kürzere Distanzen relativ gefahrlos beschießen, wie etwa zivile Kameradrohnen, die zu fliegenden Bomben umgebaut wurden. Mit Iron Dome werden üblicherweise keine Ziele bekämpft, die näher als 5 Kilometer sind und eher tief fliegen – wie eben eine Quadrocopter, der zur Kamikaze-Drohne umgebaut wurde.

Eine mögliche Anwendung für den Laser zur Raketen- und Drohnenabwehr, ist ihn selbst auf einer Drohne zu montieren. Diese könnte das „Loitering“-Prinzip nutzen. Dabei würde die Drohne, bzw. mehrere Laser-Drohnen eigenständig in der Luft patrouillieren. Muss ein Ziel abgefangen werden, kann die Drohne so schneller einschreiten und muss nicht erst starten.

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