Geheimes US-Raumschiff testet GPS-Alternative im Weltraum
Ungewöhnlich transparent zeigt sich die US Space Force was die nächste Mission ihres Orbital Test Vehicle (OTV-8) angeht. Normalerweise ist absolute Geheimhaltung angesagt, wenn das mysteriöse X-37B ins Weltall geschossen wird. Bei der insgesamt 8. Mission des kleinen Space-Shuttles ist aber alles ein bisschen anders.
So wurde beispielsweise bekannt gegeben, wann das X-37B in den Orbit starten wird. Gleichzeitig wurden Details über die Aufgaben und Experimente veröffentlicht, die das Raumschiff im Weltraum vornehmen soll.
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Nächste Mission im August
Der Start des OTV-8 ist für den 21. August 2025 angesetzt. Dann soll es an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX vom Kennedy Space Center in Florida aus in eine Umlaufbahn gebracht werden. Ausgestattet ist das X-37B dieses Mal mit Geräten für Laserkommunikation und dem leistungsstärksten Quantenträgheitssensor, der jemals im Weltraum getestet wurde.
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Laserkommunikation wird getestet
Die US Space Force will im Rahmen der Mission mehrere Experimente mit Laserkommunikation vornehmen und dabei auch auf ein bereits bestehendes Netzwerk von Kommunikationssatelliten zurückgreifen. Um welches Netzwerk es sich dabei handelt, wurde nicht bekannt gegeben. Es dürfte sich aber wohl um Starlink von SpaceX handeln.
Der Laserkommunikation im Weltraum wird großes Potenzial zugeschrieben, weil damit eine schnellere Datenübertragung sowie größere Datenmengen über größere Distanzen möglich sind. Mit den Starlink-Satelliten ist eine Laser-basierte Kommunikation zwischen Satelliten im Orbit möglich.
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Navigation mit Quantentechnologie
Mit dem Quantensensor will die US Space Force eine Alternative zum Global Positioning System GPS testen. Derartige Quantenträgheitssensoren können zur Positionsbestimmung, Zeitmessung und Navigation herangezogen werden. Sie messen dafür die Beschleunigung und Rotation von Atomen.
Das bedeutet, dass dadurch eine exakte Navigation im Weltraum möglich sein soll, ohne auf Hilfsmittel wie herkömmliche Satellitennetzwerke zurückgreifen zu müssen. Angesichts des zunehmenden GPS-Jamming werden alternative Positionierungssysteme immer wichtiger.
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Dieses Foto der Erde wurde von X-37B auf einer früheren Mission gemacht.
© US Space Force
GPS-Jamming wird zum Problem
Laut einem aktuellen Bericht des Air and Space Force Magazine ist die Störung des GPS-Signals in der Ukraine mittlerweile so stark geworden, dass sogar Satelliten in einer Höhe von 1.200 Kilometer davon beeinträchtigt wurden - ein Problem nicht nur für moderne Waffensysteme, sowie für die militärische und zivile Luftfahrt.
Wie lange die 8. Mission des X-37B dauern wird, ist noch unklar. Die 7. Mission des mysteriösen Raumschiffs endete am 7. März nach insgesamt 434 Tagen im Orbit. Die allererste Mission des Orbital Test Vehicel ging übrigens 2010 über die Bühne.
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