Physiknobelpreis geht an Forscher der Quantenmechanik
Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die in den USA forschenden Quantenphysiker John Clarke, Michel Devoret und John Martinis. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die Experimente der Preisträger zeigten Quantenphysik in Aktion.
Eine zentrale Frage der Physik sei die maximale Größe eines Systems, das quantenmechanische Effekte demonstrieren kann, hieß es zur Begründung. Die Preisträger führten demnach Experimente mit einem elektrischen Schaltkreis durch.
Damit demonstrierten sie sowohl quantenmechanisches Tunneln als auch quantisierte Energieniveaus in einem System, das groß genug war, um in der Hand gehalten zu werden.
John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis erhalten den Physik-Nobelpreis 2025.
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Die Nobelpreiswoche
Der Nobelpreis für Medizin geht dieses Jahr an 3 Forschende auf dem Gebiet der Immuntoleranz. Die Preisträgerin und zwei Preisträger sind Mary E. Brunkow und Fred Ramsdell aus den USA sowie Shimon Sakaguchi aus Japan. Sie hätten gezeigt, "wie das Immunsystem in der Balance gehalten wird", heißt es in der Begründung des Nobelkomitees in Stockholm am Montag zum Auftakt der Nobelpreiswoche.
Der Chemie-Nobelpreis kommt am Mittwoch dran, Literatur am Donnerstag, der Friedens-Nobelpreis am Freitag und am Montag darauf die Wirtschaftswissenschaften. Die Auszeichnung wird traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, verliehen.
Der Physik-Nobelpreis der vergangenen 10 Jahre
Der Physik-Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Den ersten erhielt der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für die Entdeckung der "X-Strahlen", der später nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Die Preisträger der vergangenen 10 Jahre waren:
2024: Im vergangenen Jahr wurden KI-Forscher John J. Hopfield und Geoffrey E. Hinton mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Sie erhielten den Preis für "grundlegende Entdeckungen und Erfindungen, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzwerken ermöglichen".
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2023: Die Auszeichnung ging an Pierre Agostini von der französischen Aix-Marseille-Universität, den Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching, Ferenc Krausz und die an der schwedischen Universität von Lund lehrende Anne L'Huillier. Sie wurden für ihre Forschungen im Bereich der Elektronendynamik ausgezeichnet. Ihre Arbeit hätten der Menschheit neue Instrumente zur Erforschung der Welt der Elektronen in Atomen und Molekülen geliefert.
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2022: Der Österreicher Anton Zeilinger, der Franzose Alain Aspect und der US-Amerikaner John Clauser. Sie haben mit ihren Experimenten den Grundstein für eine neue Ära der Quantentechnologie gelegt. Bei ihren verschränkten Quantenzuständen verhalten sich zwei Teilchen wie eine Einheit - selbst wenn sie weit voneinander entfernt sind.
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2021: Der Hamburger Meteorologe Klaus Hasselmann und der in Japan geborene US-Amerikaner Syukuro Manabe, die eine solide physikalische Grundlage für unser Wissen über den Klimawandel geschaffen haben. Der Italiener Giorgio Parisi wurde für seine Arbeit zum Verstehen komplexer Systeme geehrt.
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2020: Der deutsche Physiker Reinhard Genzel und Andrea Ghez (USA), die das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße entdeckten. Zudem wurde der Brite Roger Penrose geehrt, der erkannte, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie ist.
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2019: Der kanadisch-amerikanische Kosmologe James Peebles für Erkenntnisse zur Entwicklung des Universums sowie die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz. Sie entdeckten den ersten Exoplaneten, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.
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2018: Die Laserphysiker Arthur Ashkin (USA), Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für die Entwicklung präziser Werkzeuge aus Licht.
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2017: Die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für den direkten Nachweis von Gravitationswellen. Albert Einstein hatte das Phänomen bereits vorhergesagt.
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2016: Die gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz. Sie haben exotische Zustände beschrieben, die eine Relevanz für Quantencomputer und neue Materialien haben könnten.
2015: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur McDonald. Sie hatten nachgewiesen, dass Neutrinos eine Masse besitzen. Die winzigen neutralen Elementarteilchen durchströmen das All und selbst Mauern.