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Apps

Apps für Fußball-Muffel: So überbrückt ihr 90 Minuten

Der Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar am Sonntag steht unter keinem guten Stern. Schon die damalige Vergaben der FIFA an Russland für 2018 und Katar in diesem Jahr haben für Stirnrunzeln gesorgt. Die Geschehnisse rund um die Vorbereitung für die Weltmeisterschaft im Wüstenstaat lösten teils Entsetzen aus. Kritik an den Arbeitsbedingungen vor Ort, Einschränkungen von Menschenrechten und laut Berichten tausende Tote an den Stadion-Baustellen haben vielerorts zu Boykott-Diskussionen geführt.

Während ein drastischer Einbruch der Einschaltquoten eher nicht erwartet wird, gibt es dennoch viele, die einen Boykott durchziehen wollen oder sowieso nie Interesse am Fußball-Wahn hatten. Für all jene gibt es einige Apps, die beim Überbrücken der 90 Minuten pro Spiel und mindestens 5.760 Minuten über das gesamte Turnier hinweghelfen.

Wir stellen euch diese Apps vor:

  • Duolingo: iOS und Android
  • Mimo: iOS und Android
  • Wattpad: iOS und Android
  • Mastodon: iOS und Android

Duolingo

Eine Weltmeisterschaft bringt nicht nur viel Zeit, währenddessen andere Dinge zu tun, sie bringt auch Kulturen und Sprachen zusammen. Wenn wir uns auf die nächste Reise in ein fremdes Land machen, könnte uns die Landessprache vor Ort gut zu Gesicht stehen. Genau dafür gibt es mittlerweile coole und umfangreiche Sprachlern-Apps. Eine der wohl beliebtesten ist Duolingo. Die App hat sich gleich aus mehreren Gründen in den vergangenen Jahren an die Spitze gekämpft.

Ein Faktor ist sicherlich das kostenlose Angebot. Während andere Größen der Branche meist um die 10 Euro pro Monat verlangen und dann oft nur eine Sprache zur Verfügung stellen, gibt es bei Duolingo gleich ein ganzes Potpourri für lau. Französisch, Italienisch, Spanisch, Arabisch, Hebräisch, Esperanto und Hawaiianisch sind nur ein paar der vielen Sprachen, die es zur Auswahl gibt. Haben wir Lust, gleich mehrere Sprachen zu lernen, schränkt uns Duolingo auch nicht ein.

Über einen Menüpunkt können wir jederzeit zwischen unseren Lernprojekten hin- und herwechseln. Um erfolgreich lernen zu können, bietet Duolingo einige Komponenten an, die Einsteigern wie Fortgeschrittenen helfen sollen. Trauen wir uns an eine Sprache mit eigener Schrift, führt uns die App mit Schreib- und Sprechübungen ein. Haben wir schon etwas Erfahrung und möchten besser werden, schätzt uns Duolingo anhand von Tests ein, um uns die richtigen Übungen anbieten zu können.

Um einen zusätzlichen Anreiz zu setzen, arbeitet Duolingo auch mit einem Ranking-System. Diese Komponente hat mich schon an manchen Tagen zur ein oder anderen Extraübung motiviert. Mit jeder Übung sammeln wir Punkte und Fortsetzungsserien, die uns in der Liga weiter nach oben spült. Schaffen wir es auf die Top-Plätze, steigen wir in die nächsthöhere Liga auf.

Duolingo ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Mimo

Apropos Sprachen: Wer schon genug verschiedene Sprachen zur Verständigung im eigenen Arsenal hat, kann sich den Computern zuwenden. Das Erlernen einer Programmiersprache kann nicht nur den Horizont erweitern, es eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten für private oder berufliche Projekte. Viel mehr als ein Smartphone und die App Mimo braucht es theoretisch nicht, um mit dem Aufbau einer Basis zu beginnen. Mimo verspricht uns mit nicht mehr als 5 Minuten pro Tag einen stetigen Lernfortschritt.

90 Minuten erlauben hier ganze Sprünge. Die Auswahl an Sprachen kann sich sehen lassen. Python, Javascript, CSS, HTML und SQL sind vertreten. Allesamt können in einzelnen Projekten aufgenommen und unabhängig voneinander im eigenen Tempo bearbeitet werden. Haben wir unsere Sprache gefunden, kann es nach einer kurzen Registrierung und der Auswahl eines Testabos direkt losgehen.

Mimo bieten die Kurse nicht nur einfach mit langweiliger Leselektion an. Stattdessen setzt man auf Ziele, die erreicht werden sollen. Bei HTML etwa ist eines der Projektziele das Erstellen einer Webseite. Unterteilt in verschiedene Lektion zeigt uns Mimo, wie wir unsere ersten Schritte machen und was es auf dem Weg zu unserem Ziel alles braucht. Während Erklärungen natürlich nicht zu kurz kommen, steht vor allem „Learning by Doing“ im Fokus. Die praktische In-App-IDE ermöglicht uns hier sämtliche Schritte direkt in Mimo zu programmieren und die Ergebnisse unserer Eingaben zu überprüfen.

Um am Lernen dranzubleiben, setzt uns die App Ziele, die wir als Messlatte nehmen können. Dazu gehört unter anderem das Tagesziel, welches in „Entspannt“, „Ehrgeizig“ und „Verrückt“ aufgeteilt wird. Der fließende Aufbau und die ständigen Erinnerungen an die Übungen lassen dabei schnell eine Lernroutine entstehen. Wer mit der Testphase zufrieden war, muss zu einer Abo-Variante wechseln. 9,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro pro Jahr werden für die Dienste von Mimo fällig.

Mimo ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Wattpad

Wer gerne Geschichten liest oder gar schreibt, ist bei Wattpad gut aufgehoben. Die App bezeichnet sich als Plattform für „soziales Geschichtenerzählen“ und bietet interessierten Nutzer*innen einen Ort zum Eintauchen und Austauschen. Viel mehr als einen kostenlosen Account braucht es zum Start bei Wattpad nicht. Haben wir uns registriert, bekommen wir Zugriff auf die riesengroße Sammlung von Wattpad.

Um uns nicht direkt mit der Auswahl zu erschlagen, nimmt uns das Portal per kurzem Onboarding an die Hand. In einem ersten Schritt können wir auswählen, ob uns eher das Lesen oder Schreiben interessiert oder ob wir beides vorhaben. Außerdem können wir bis zu 3 Lieblingsgenres angeben, um den Einstieg in die riesige Bibliothek zu erleichtern. Haben wir das Onboarding erledigt, landen wir im Dashboard der App. Dir Aufmachung erinnert direkt an andere Bücher-Apps. Inhalte werden mit verschiedenen Storys und Themenbereichen präsentiert, überall finden sich interessante Covers und kurze Einleitungen.

Finden wir nicht direkt auf der Startseite die passende Geschichte, können wir uns über die Suchfunktion weiterhelfen. Diese ermöglicht uns das Suchen per Kategorie oder über Stichworte. Haben wir eine Geschichte gefunden, zeigt uns die App in kurzen Zusammenfassungen alles Wichtige zur Geschichte. Die professionelle Aufmachung der verschiedenen Storys hat mich dabei immer wieder vergessen lassen, dass hier meist Hobbyschreiber aus der ganzen Welt am Werk waren. Optisch habe ich trotzdem das Gefühl, im professionellen Bookstore von Amazon zu sein. Covers, kurze Einleitungen und eine Übersicht zum Umfang finden wir quasi immer vor.

Gehört die Geschichte zum kostenlosen Teil des Angebotes, können wir direkt mit dem Lesen loslegen oder sie in eine unsere Listen packen. Darüber hinaus gibt es ein kostenpflichtiges Angebot mit „bezahlten Storys“, die sich aber in der Minderheit befinden. Hierfür braucht es ein Abonnement, das mit 10,99 Euro pro Jahr zu Buche schlägt. 24 solcher bezahlten Storys sind darin enthalten, zudem verschwinden sämtliche Werbeanzeigen und die Begrenzung für Offline-Geschichten.

Möchten wir unsere eigenen Geschichten schreiben, können wir uns im Reiter „Schreiben“ direkt austoben. Tippen wir auf „neue Geschichte erstellen“, kann die Schreiberei sofort losgehen. Wir können einfach nur Texte tippen, Bilder und Videos hinzufügen und unbegrenzt Kapitel anlegen. Sind wir einmal fertig, können wir Beschreibung, Cover, Tags, Kategorie und eine Alterskennzeichnung hinterlegen.

Sind wir mit unserer Story zufrieden, kann diese veröffentlicht werden. Die soziale Komponente bei Wattpad kommt auch von der Community-Funktion, wo sich Fans der einzelnen Inhalte über Kommentare austauschen können. Besonders interessant ist hier auch der Austausch direkt während des Lesens mit anderen Fans und den Autor*innen selbst, die Feedback dann in ihre Werke einfließen lassen.

Wattpad ist kostenlos für iOS und Android erhätlich.

Mastodon

Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk gibt es nicht wenige, die die Zukunft von Twitter anzweifeln. Der Exodus an Mitarbeiter*innen durch freiwillige und unfreiwillige Kündigungen legt zumindest die Vermutung nahe, dass die nächsten Wochen und Monate holprig für die Plattform werden könnten und möglicherweise einen Abwärtstrend einleiten. Wer die eigene Zeit nicht mit Fußball verschwenden will, kann sie für erste Schritte bei Mastodon nutzen.

Das dezentrale Netzwerk ist seit der finalen Übernahme von Twitter in aller Munde und verzeichnete in den vergangenen Tagen und Wochen Rekordzahlen. Um Mastodon beitreten zu können, brauchen wir nicht viel mehr als die App und einen Account. Da Mastodon dezentral agiert, können wir uns hier einen der vielen verfügbaren Server aussuchen. Einer der größten und vom Gründer betrieben Server ist mastodon.social. Haben wir den Account erstellt, können wir uns in der App anmelden und direkt loslegen.

Gleich auf den ersten Blick wird klar, dass sich Mastodon und Twitter sehr stark ähneln. Dem offiziellen Mastodon-Client fehlt optisch noch etwas der Pep, trotzdem fühle ich mich als Twitter-Veteran direkt heimisch. Auch hier steht der Austausch von Kurznachrichten im Fokus. Diese sammeln sich in unserem persönlichen Feed, der sich wiederum aus den Inhalten zusammensetzt, die unsere Gefolgten verbreiten.

Wer von Twitter zu Mastodon wechselt, hat einige Möglichkeiten, Followings zu übertragen. Die Seite Fedifinder ermöglicht uns etwa den Export einer Liste mit Twitter-Accounts, denen wir folgen und die ein Konto bei Mastodon haben. Ist diese Liste einmal exportiert, können wir in den Kontoeinstellungen bei Mastodon die erstellte csv-Datei importieren. Mastodon fügt die gefundenen Konten dann direkt zu unseren Followings hinzu.

Die Zitat-Funktion suchen wir bei Mastodon vergebens, dafür gibt es Retweets, bei Mastodon „Boost“ genannt, die das Teilen von Nachrichten ermöglichen. Während das Interface sehr stark an Twitter erinnert, ist es gerade die Technik dahinter, die für viele mehr Zeit zum Verstehen benötigt. Wer sich intensiver mit der Thematik beschäftigen möchten, kann theoretisch schon bei der Serverauswahl Stunden verbringen, weil die Auswahl mittlerweile so groß ist.

Mastodon ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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