Wie man am besten eine Sprache online lernt
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Wer sein Französisch auffrischen oder gleich eine komplett neue Sprache wie Koreanisch lernen will, hat online viele Möglichkeiten. Die breite Palette an Angeboten bietet dabei unterschiedliche Lernerlebnisse: Neben Lernplattformen und Apps mit Gamification-Ansätzen, sind auch tiefere Live-Konversationen mit internationalen Muttersprachler*innen sowie Hörbuch-Apps im Netz verfügbar.
Die vorgestellten Angebote sind als WebApp und für iOS sowie Android verfügbar.
1. Babbel für Sprachen aus Europa
Das wohl bekannteste Online-Sprachportal ist Babbel. Das Besondere daran ist, dass Nutzer*innen ihre Lerneinheiten nach den eigenen Vorlieben gestalten können. Die App mit Gamification-Ansätzen und einem eingebauten Wortschatztrainer eignet sich besonders gut zum Auffrischen einer bereits gelernten Sprache. Per Spracherkennungsfunktion kann man außerdem seine Aussprache trainieren.
Da der Spaßfaktor hoch ist, kommt man relativ schnell voran. Neben dem Lernen von Vokabeln und Grammatik hat man auch die Möglichkeit, in Dialog mit zertifizierten Lehrkräften zu treten.
Sprachen: Babbel bietet 14 Sprachen, hauptsächlich aus dem europäischen Raum. Für das Erlernen von asiatischen Sprachen, wie Koreanisch, Chinesisch oder Japanisch, eignet sich die Anwendung nicht.
Kosten: Die ersten 7 Tage ist die App kostenlos. Für den vollen Zugang muss man ein Abo abschließen. Nutzer*innen können hier zwischen 3, 6 und 12 Monaten wählen – die Preise starten ab 5,99 Euro im Monat.
2. Duolingo für Sprachen aus fernen Ländern
Eine Gratis-Alternative zu Babbel ist Duolingo. Die Gratis-App verabschiedet sich von faden Lerntests und bietet stattdessen kurzweilige Rätsel und Merkspiele. Tatsächlich macht das Lernen damit großen Spaß. Dabei kann man auf spielerische Weise Vokabeln lernen und auffrischen sowie seine Grammatikkenntnisse ausbauen. Neben dem Lesen und Schreiben übt man außerdem die Aussprache.
Die Auswahl an Sprachen ist groß – neben Englisch, Französisch oder Spanisch können Nutzer*innen unter anderem auch Arabisch, Chinesisch, Hindi oder Thai lernen. Um jeden Tag weiterzukommen, sollte man täglich eine Einheit abschließen, welche wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Sprachen: Duolingo bietet 25 Sprachen.
Kosten: Die Basisversion ist kostenlos. Mit dem Abo Duolingo Plus ist der Zugang werbefrei und die Funktionen sind erweitert. Die Laufzeit eines Abos ist unterschiedlich: Nutzer*innen können zwischen einem, 6 und 12 Monaten wählen. Ein einmonatiges Abo kostet 13,99 Euro.
3. Preply für intensiven Austausch
Wer eine Sprache wirklich intensiv lernen will, kommt um einen tatsächlichen Austausch mit Muttersprachler*innen nicht umher. Den bietet Preply. Hier bekommt man Live-Unterricht per Webcam von Tausenden Lehrer*innen weltweit. Der Online-Unterricht ist auf die jeweiligen Nutzer*innen angepasst, die geeignete Lehrer*innen per Suchfunktion herausfiltern können. Neben der Lehrkraft können Nutzer*innen auch ihr Budget sowie die gewünschte Lernzeit festlegen.
Sprachen: Preply bietet derzeit über 70 Sprachen an.
Kosten: Die Preise bestimmen die Lehrkräfte selbst, das bedeutet, dass der Unterricht in unterschiedlichen Preisklassen verfügbar ist. Der Höchstpreis einer Unterrichtseinheit beträgt 35 Euro.
4. Hellotalk für digitale "Brieffreundschaften"
Ein ähnliches Prinzip bietet Hellotalk. Die Methode erinnert weniger an einen Unterricht, sondern vielmehr an digitalisierte Brieffreundschaften. Die App verbindet extrovertierte Menschen weltweit, die sich austauschen möchten: Eine deutschsprachige Nutzerin etwa, die Koreanisch lernen will, wird dabei mit einem koreanischen Muttersprachler verbunden, der Deutsch lernen möchte.
Hellotalk ist grundsätzlich dann zu empfehlen, wenn man zumindest schon Grundkenntnisse hat, damit die Gespräche nicht ganz so stark ruckeln. Per App können sich Nutzer*innen über Text-, Audio- oder Videonachrichten unterhalten. Gruppenchats mit mehreren Teilnehmer*innen sind ebenfalls möglich. Zusätzlich stellt die App diverse Sprachlernspiele sowie unterschiedliche Podcasts zur Verfügung, die beim Verstehen einer Sprache helfen sollen. Auch bietet Hellotalk Übersetzungen, Voice to Text und Text to Voice an.
Sprachen: Hellotalk bietet in Summe über 150 Sprachen.
Kosten: Die Basisversion ist kostenlos – die Abos starten bei 2,99 Euro im Monat.
5. Pimsleur eignet sich für eine perfekte Aussprache
Pimsleur ist eine fast zur Gänze audio-basierte Anwendung. Jeden Tag wird man durch einen 30-minütigen Audio-Track geleitet, in dem man eine bestimmte Rolle einnimmt, etwa einer Touristin, die nach dem Weg fragt, oder eines Restaurantbesuchers, der ein Menü bestellt. Die Konversationen sind simuliert. Dabei spricht ein fiktionaler Gesprächspartner in der jeweiligen Sprache - die Nutzer*innen müssen antworten. Die korrekte Antwort wird im Anschluss verraten. Diese wiederholt man mehrere Male.
Der Erzähler bringt immer wieder neue Begriffe und Phrasen ein, die ebenfalls im Zuge einer Lektion stets wiederholt werden. Die simulierten Gespräche nehmen im Laufe der Zeit also an Tiefe zu. Das mehrmalige Wiederholen bestimmter Worte oder Phrasen kann zwar schnell langweilig werden, allerdings hat diese App dadurch den Vorteil, dass man seine Aussprache wirklich perfektionieren kann. Besonders eignet sich die App, wenn man sich auf einen Urlaub vorbereiten möchte und in kurzer Zeit die wichtigsten Phrasen zum Kommunizieren mit den Einheimischen lernen möchte.
Ein großer Minuspunkt ist, dass das Lesen und Schreiben nicht intensiv trainiert wird – besonders für Menschen mit einem visuellen Gedächtnis dürfte diese App somit nur wenig geeignet sein. Die App bietet auch Rätsel und Spiele an.
Sprachen: Pimsleur bietet 51 Sprachen.
Kosten: Ein einmonatiges Abo beginnt ab 16,49 Euro.
6. Jicki nur zum Zuhören
Auch die Lernplattform Jicki, die ebenfalls als App verfügbar ist, basiert auf auditivem Lernen. Mehrere Wörter oder Phrasen werden dabei mehrmals wiederholt und sollen von den Nutzer*innen nachgesprochen werden. Man kann dabei festlegen, ob man ein*e Anfänger*in oder Fortgeschrittene*r ist.
Sprachen: Jicki bietet 6 Sprachen aus Europa an.
Kosten: Ein Monat kostet 12,95 Euro.
7. Rosetta Stone für langfristiges Lernen
Die App Rosetta Stone bietet Zugriff auf 24 Sprachen, darunter Mandarin, Vietnamesisch oder Filipino. Die Lernpläne sind personalisiert, das Lernen funktioniert hier intuitiv. Die angezeigten Bilder werden in der jeweiligen Sprache und ohne Übersetzung beschrieben, sodass Nutzer*innen selbstständig die Bedeutung eines neuen Satzes erlernen. Geübt wird neben dem Sprechen auch das Schreiben, das Verständnis beim Zuhören, Grammatik und Vokabel. Die Unterrichtseinheiten sind unterschiedlich lang und können zwischen 5 und 30 Minuten dauern.
Anders als Pimsleur rückt Rosetta Stone den grammatikalisch korrekten Aufbau von Sätzen in den Fokus. Während sich Pimsleur eher dafür eignet, rasch vor einem Urlaub die Basics einer Sprache zu lernen, ist Rosetta Stone vertiefend und für langfristiges Lernen geeignet.
Sprachen: Rosetta Stone bietet 24 Sprachen.
Kosten: Um die App nutzen zu können, müssen sich Nutzer*innen für ein Abo von 3 oder 12 Monaten entscheiden. Ein 3-Monats-Abo für Englisch kostet etwa 11,99 Euro im Monat.
8. Busuu für das Auffrischen bereits gelernter Sprachen
Wer nicht allzu viel Zeit ins Lernen investieren will, trifft mit Busuu die richtige Wahl. Hier beanspruchen die Lektionen jeweils 10 Minuten am Tag. Das eignet sich besonders dann sehr gut, wenn man eine bereits gelernte Sprache intensivieren will. Laut Busuu nutzen 120 Millionen Mitglieder die App weltweit.
Sprachen: Busuu macht 25 Sprachen verfügbar.
Kosten: Die Basisversion ist kostenlos, die Premium-Version ist ab 9,99 Euro im Monat verfügbar. Hier ist der Lernstoff auch im Offline-Modus zugänglich, für intensiveres Lernen kommt außerdem das KI-gestützte Trainingstool zum Einsatz.
9. Hörbuch-Apps zum Lernen einer Sprache
Neben diesen Handy-Apps gibt es auch die Möglichkeit, eine Sprache über Hörbuch-Apps zu lernen, etwa über Bookbeat. Hier müssen Nutzer*innen das Angebot, je nach eigenen Belieben durchforsten. Das Portal bietet dabei zahlreiche Sprachtrainer und Hörbücher von Langenscheidt oder anderen Verlagen an. Bookbeat kann man einen Monat gratis testen – danach ist die Basisversion ab 9,99 Euro im Monat verfügbar.
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