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Twitter verbietet Drittanbieter-Apps, Twitterific schließt nach 16 Jahren

Twitter hat nun offiziell die Verbindung zu Drittanbieter-Apps wie dem Tweetbot unterbunden. Die Software kann seit Freitag keine Verbindung mehr zu den Schnittstellen von Twitter herstellen. Kund*innen der Apps müssen damit auf die offizielle Twitter-App oder deren Web-Version zugreifen.

Zunächst war unklar, ob es sich um eine Störung handelt. Engadget entdeckte allerdings, dass die Nutzungsvereinbarung für Entwickler*innen geändert wurden (hier). Seit 19. Jänner wird dort verboten, "die lizenzierten Materialien zu verwenden oder darauf zuzugreifen, um einen Ersatz oder einen ähnlichen Dienst oder ein ähnliches Produkt wie die Twitter-Anwendung zu erstellen oder das zu versuchen".

Apps beenden jahrelangen Service

Die Entwickler der Apps Tweetbot und Twitterrific schrieben ihren Nutzern zunächst, dass sie von Twitter keine Antwort auf ihre Nachfragen bekämen. Inzwischen haben beide Firmen das Ende ihres Dienstes bekanntgegeben.

Twitterrific war 16 Jahre lang aktiv und war daran beteiligt, die neue Wortbedeutung von "Tweet" offiziell festzulegen. Ihr Logo, ein blauer Vogel namens "Ollie", habe laut Twitterrific auch Twitter zum späteren Icon, dem Vogel Larry, inspiriert.

Twitterrific bittet Abonnent*innen in einem Statement, keine Rückzahlung zu beantragen, da wegen des unerwarteten Endes des Service die Summen zu hoch wären und die Firma bankrott gehen würde. Wer ein Abo über iOS nutzte, kann über den App Store eine Rückzahlung beantragen.

Tapbots, die Firma hinter Tweetbot kündigte an, mit Ivory an einem vergleichbaren Service für die Twitter-Alternative Mastodon zu arbeiten (Statement). Der Tweetbot war seit April 2011 ein wichtiges Hilfsmittel für viele aktive Nutzer*innen.

Fehlendes Geld aus Werbeeinnahmen

Twitter macht sein Geld mit Werbung: In der hauseignen App und der Web-Version werden Nutzer*innen zwischen den von ihnen abonnierten Tweets bezahlte Beiträge präsentiert. In den Apps anderer Anbieter, die Twitter praktisch von Anfang an begleiten, gibt es keine Werbung. Somit verdient Twitter nichts, wenn Nutzer*innen auf den Dienst dort zugreifen.

Der neue Twitter-Chef Elon Musk betont den Fokus aufs Geldverdienen, seit Werbeerlöse nach seiner Übernahme sanken. Musk, der mehr Transparenz versprochen hatte, äußerte sich bisher nicht zu der Situation um die Twitter-Apps anderer Anbieter. 

Vor der Übernahme hatte es Twitter Drittanbietern zunehmend leichter gemacht, eine Verbindung zur Social Media Plattform herzustellen. Dafür waren 2021 explizit die Entwicklervorgaben angepasst worden. 

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