Amazon-Zentrum im Elendsviertel von Tijuana sorgt für Aufsehen
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21 Millionen hat Amazon in ein Verteilerzentrum in der mexikanischen Stadt Tijuana investiert. Dort steht nun ein nagelneues Lager auf dem das Amazon-Logo prangt inmitten eines Viertels, das durch Wellblechhütten, Bauschutt und behelfsmäßigen Behausungen geprägt ist.
Die Bilder des neuen Amazon-Standortes sorgten in den vergangenen Tagen auf Social Media für Aufsehen. Auf der einen Seite wird dem Online-Händler und seinem Gründer Jeff Bezos zu wenig soziales Engagement vorgeworfen. Amazon werde in der Region zahlreiche Arbeitsplätze schaffen, heißt es auf der anderen Seite.
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Jobs, aber welche Jobs?
Insgesamt habe Amazon in Mexiko seit dem Markteintritt 2015 mehr als 15.000 Arbeitsplätze geschaffen, heißt es von Amazon. Laut einem Bericht von Business Insider soll das neue errichtete Lager in Tijuana mehr als 250 neue Jobs schaffen.
Das sei ein äußerst bescheidener Job-Motor für eine Investition dieser Größe, so die Kritik. Derartige Verteilerzentren würden lediglich unterbezahlte und stark ausgebeutete Arbeitsplätze bieten, die nicht in der Lage seien, die Arbeitsmarktentwicklung in der Region positiv zu beeinflussen.
Standort direkt an der Grenze
Der neue Standort in Tijuana soll die Amazon-Lieferzeiten im Norden Mexikos deutlich reduzieren und somit der dortigen Bevölkerung zugutekommen, heißt es vom Bürgermeister von Tijuana. Stimmt nicht, hält Charmaine Chua, Ökonomin an der University of California dagegen.
Laut ihren Ausführungen wurde der Standort direkt an der Grenze zu den USA nicht wegen dem mexikanischen Markt gewählt. Hauptsächlich gehe es darum, Importzölle zu umgehen und Waren kostengünstig in die USA zu bringen.
Sie behauptet, in dem neuen Lager werden Importe aus China neu verpackt, sodass sie den US-Einfuhrbestimmungen entsprechen. Anschließend werden sie über die Grenze in die USA gebracht. Das größte Amazon-Verteilerzentrum in den USA liege nur 24 Autominuten von dem neuen Lager in Tijuana entfernt.
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