Canoo

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© REUTERS / REBECCA COOK

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Millionenpleite von amerikanischem E-Auto-Hersteller

Der Elektroauto-Hersteller Canoo hat Insolvenz angemeldet. Das im US-Bundesstaat Arkansas ansässige US-Start-up hat den Betrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt, teil das Unternehmen mit. In ihrer Erklärung begründet Canoo den Schritt unter anderem damit, dass es nicht gelungen sei, ein Darlehnen des Energieministeriums zu erhalten. 

Laut Insolvenzantrag beträgt die Schuldensumme mehr als 164 Millionen Dollar (159 Millionen Euro). Jetzt sollen die Vermögenswerte von 126 Millionen Dollar (122,2 Millionen Euro) verkauft werden, um die Gläubiger auszubezahlen. Das berichtet Techcrunch.

Gründer aus deutscher Automobilindustrie

Canoo wurde 2017 unter dem Namen Evelozcity von 3 ehemaligen Managern aus der deutschen Automobilindustrie gegründet. Stefan Krause, Karl-Thomas Neumann und Ulrich Kranz hatten zuvor u.a. für BMW und Opel gearbeitet. Alle 3 haben das Unternehmen bereits vor mehreren Jahren verlassen. CEO war zuletzt Tony Aquila.

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Das Start-up hatte sich auf vollelektrische Autos, Kleinbusse und Transporter spezialisiert. Ursprünglich sollten die Fahrzeuge speziell für Vermietungen und Abo-Dienste auf den Markt gebracht werden. Das wurde 2022 aber wieder verworfen. 

NASA, Verteidigungsministerium und Walmart

Stattdessen sollten Nutzfahrzeuge produziert werden, wofür eine Fabrik in Oklahoma eröffnet wurde. Hergestellt wurde nur das Canoo Lifestyle Vehicle (LV).

Der Minivan ging 2023 in die Produktion und wurde unter anderem als Transportwagen für Astronauten an die NASA ausgeliefert. Auch das US-Verteidigungsministerium und die US-Post verwenden Fahrzeuge von Canoo. Ob diese weiterhin betrieben werden können, bleibt abzuwarten. 

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Finanzielle Probleme

Die Supermarktkette Walmart bestellte 2022 4.500 der Fahrzeuge. Das sollte der strauchelnden Firma neue Sicherheit geben. Das Unternehmen hatte bereits damals finanzielle Probleme und es war unklar, ob ein Fortführen der Firma möglich ist, hieß es 2022 in einem Finanzbericht

Die Insolvenz zeichnete sich schon seit längerem ab. Die Mitarbeiter der Fabrik in Oklahoma wurden bereits im Dezember 2024 unbezahlt freigestellt. 

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