USA könnten größtes Lithium-Vorkommen der Welt entdeckt haben
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Lithium gilt heutzutage als „weißes Gold“. Es spielt vor allem in der Batterieproduktion für Lithium-Ionen-Akkus und somit für den Bau von Elektroautos eine entscheidende Rolle.
Das größte Lithium-Vorkommen gibt es in Bolivien, hier sind in der Salzwüste 21 Millionen Tonnen des Rohstoffs zu finden - dicht gefolgt von Argentinien mit 20 Millionen und Chile mit 11 Millionen.
Einer neuen Analyse zufolge könnte ein Lithium-Vorkommen in den USA diese Zahlen nun in den Schatten stellen. Schätzungsweise 20 bis 40 Millionen Tonnen Lithium befinden sich in dem McDermitt Vulkankrater an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, wie neue Untersuchungen nahelegen.
Neuartige Lithium-Entstehung
Grund für den Lithiumreichtum in der Gegend ist laut dem Geologen Thomas Benson von der Universität Columbia ein ungewöhnlich hoher Anteil des Metalls Illit - ein weitverbreitetes Tonmineral, in dem in der Regel Lithium eingelagert ist. Allerdings ist das Illit in der Region, besonders mit dem begehrten Rohstoff angereichtert.
„Der rund 40 Meter dicke Illit-Horizont am Thacker Pass (Teil des Gebietes, Anm.) enthält Illit mit bis zu 2,4 Gewichtsprozent Lithium“, berichten Benson und sein Team. Andere Lithium-Vorkommen hätten typischerweise Lithiumanteile von weniger als einem Gewichtsprozent.
➤ Mehr lesen: Wo eines der neuen, größten Lithium-Vorkommen der Welt liegt
Lithium vor Millionen Jahren gebildet
Aber wie kommt es, dass das Illit in der Gegend so reich an Lithium ist? Benson uns sein Team kamen mithilfe von Bohrproben zu dem Schluss, dass die Anfänge der Lithium-Lagerstätte zirka 16 Millionen Jahre zurückreichen.
Damals kam es in der Region zu besonders vielen Vulkanausbrüchen. "Bei der Eruption wurden rund tausend Kubikkilometer lithiumreiches, rhyolithisches Magma aus dem Untergrund des McDermitt-Kraters zutage gefördert“, so die Forschenden. Parallel dazu habe sich ein mineralreicher, warmer See gebildet. In Kombination lösten der heiße Untergrund und das Wasser Lithium aus den vulkanischen Ablagerungen heraus - große Lithium-Vorkommen entstanden.
Phänomen bisher unbekannt
„Dies ist ein Phänomen, das bisher noch nicht bekannt war“, so die Geolog*innen. Es bestehe die Chance, noch weitere Lithium-Vorkommen mit dieser Art von Illit zu finden.
Andere Expert*innen halten die Schätzungen von Benson für glaubhaft. "Wenn man ihren Schätzungen Glauben schenkt, handelt es sich um ein sehr, sehr bedeutendes Lithium-Vorkommen", so Anouk Borst, einer unbeteiligten Geologin der Universität KU Leuven, gegenüber Chemistry World. "Es könnte die Dynamik von Lithium weltweit verändern, was den Preis, die Versorgungssicherheit und die Geopolitik betrifft."
➤ Mehr lesen: Lithium aus Kärnten: Erzabbau soll 2025 beginnen
Kommentare