Frau mit Laptop in Videocall

Laut dem Zoom-Chef würde ausschließlich Remote-Arbeit schlecht funktionieren

© Foto von Anna Shvets

B2B

Zoom-Chef erklärt ein großes Problem von Videocalls

Das Videotelefonie-Unternehmen Zoom gilt seit der Pandemie als Symbol für eine neue Art des Arbeitens, in der Remote Work allgegenwärtig ist. Deswegen ist es einigermaßen überraschend, dass Zoom-CEO Eric Yuan Anfang August ankündigte, dass die eigenen Mitarbeiter*innen nun doch wieder im Büro erscheinen müssen. Davon berichtete Business Insider. Alle Angestellten, die in einem Radius von 80 Kilometer um ein Zoom-Büro wohnen (50 Meilen), müssen mindestens 2 Tage die Woche anwesend sein, heißt es. 

Als Hauptgrund führt Yuan an, dass es beim reinen Arbeiten im Homeoffice schwierig sei, Vertrauen untereinander aufzubauen. “Früher kannten wir uns alle”, sagte Yuan. In den vergangenen Jahren habe man aber viele neue “Zoomies” eingestellt. Er fügte hinzu: “Vertrauen ist die Grundlage für alles. Ohne Vertrauen sind wir träge”.

Zoom-Calls verhindern Debatte

Das reine Kommunizieren über Videotelefonie-Tools sei für ein Fortkommen des Unternehmens demnach nicht ausreichend. Mitarbeiter*innen würden über Videocalls keine produktiven Diskussionen führen und debattieren, weil man nur ungern gegen redet. “Wir alle neigen dazu, sehr freundlich zu sein, wenn wir an einem Zoom-Anruf teilnehmen”, so Yuan.

Zoom selbst ist nach dem Pandemie-Boom mittlerweile wieder in der harten Realität angekommen. Anfang 2023 wurde bekannt, dass die Firma 1.300 Mitarbeiter*innen kündigt

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Nachdem Tech-Unternehmen während der Pandemie stark auf Homeoffice gesetzt haben, orderten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen mittlerweile wieder ins Büro zurück. Sam Altman, Chef der ChatGPT-Unternehmens OpenAI, bezeichnete Homeoffice zuletzt sogar als Fehler.

„Ich würde sagen, das Experiment ist beendet, und die Technologie noch nicht gut genug, dass die Leute für immer aus der Ferne arbeiten können", sagte Altman im Rahmen einer Veranstaltung des Fintechs Stripe in San Francisco im Mai. Besonders Start-ups seien effizient, wenn die Arbeit im Büro verrichtet würde.

➤ Mehr lesen: OpenAI-Chef Sam Altman: Homeoffice war ein Fehler

Disney und Starbucks

Auch der Disney-CEO Bob Iger und der Starbuck-Chef Howard Schultz vertreten laut Fortune (hinter einer Paywall) inzwischen eine ähnliche Ansicht und sehen Heimarbeit mit kritischen Augen. Keith Rabois vom Venture-Capitalist-Unternehmen Founders Fund meint sogar, er würde gar nicht in Firmen investieren, die Homeoffice erlauben. Insbesondere für Start-ups könnte die Präsenz vor Ort also wieder zur Pflicht werden.

Daneben hat auch Elon Musk nach seiner Twitter-Übernahme die Mitarbeiter*innen zurück ins Büro geholt, wie die futurezone berichtet hat. Bei Apple hingegen sind schon seit 2021 3 Präsenztage die Woche Pflicht. 

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