150.000 Personen verzichten auf Gratis-Handytarif
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Knapp die Hälfte der anspruchsberechtigten 293.500 Personen, die von der GIS-Gebühr in Österreich befreit sind, verzichtet beim Handyvertrag auf eine derartige Hilfestellung. Diese Zahl nennt das Vergleichsportal tarife.at, das Betroffene bei der Wahl des richtigen Handytarifs unterstützen will. Die meisten Handyanbieter bieten spezielle Sozialtarife an, die mit dem Ministerium abgestimmt sind. Sie werden vom Staat mit 10 bis maximal 12 Euro subventioniert.
GIS-Befreiung als Voraussetzung
Um die sogenannte "Zuschussleistung zum Fernsprechentgelt" nutzen zu können, muss man GIS-befreit sein.Der Anspruch hängt vom Nettoeinkommen des Haushalts ab. Dazu zählen abgesehen von der Familienbeihilfe sämtliche Einkünfte nach Abzug der Steuer. Ausgaben für Hauptmietzins, Betriebs- und Pflegekosten können den Betrag hinaufsetzen.
Anspruch haben neben Gehörlosen und schwer Hörbeeinträchtigten auch Bezieher*innen von Pflege- oder Arbeitslosengeld sowie von Studienförderung und Mindestsicherung. Die Bezugsgrenze liegt seit 1. Jänner 2021 bei 1.120 Euro für eine bzw. 1.767 Euro für zwei Personen (plus 172,89 Euro für jede weitere Person). Pro Haushalt darf allerdings immer nur eine Person den Sozialtarif geltend machen.
Vorsicht bei Zusatzminuten
Laut der Vergleichplattform entsprechen viele Sozialtarife regulären Tarifangeboten. Da es diverse Verträge im subventionierten Bereich von 10 bis 12 Euro gibt, die für eine durchschnittliche Telefonie- und Internetnutzung ausreichen, könnten Betroffene vollkommen kostenlos telefonieren und surfen. Die Plattform bietet eine Funktion an, um dezidiert nach Sozialtarifen suchen und diese vergleichen zu können.
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