Zerstörte Antonow An-225

Das einst weltgröße Frachtflugzeug hätten evakuiert werden können, heißt es

© REUTERS / GLEB GARANICH

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Zerstörung von An-225: Früherer Antonow-Direktor angeklagt

Serhii Bychkov, der frühere Generaldirektor von Antonow, muss sich ob seiner Rolle bei der Zerstörung der legendären Antonow An-225 Mrija verantworten. Ihm wird vorgeworfen, nicht rechtzeitig gehandelt und eine Evakuierung dieser und anderer Maschinen im Vorfeld des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht angeordnet zu haben. 

Die Behörden ermitteln deswegen wegen Fahrlässigkeit, wie Yahoo News berichtet. Der Schaden soll sich auf umgerechnet über 200 Millionen Euro belaufen, wie es heißt. Bychkov befindet sich derzeit unter Arrest. 

In der Anklage gegen Bychkov ist demnach auch vermerkt, dass die Mrija in einem guten technischen Zustand gewesen, die Crew bereit und auch genügend Treibstoff für eine Evakuierung vor Ort gewesen sei. “All dies deutet darauf hin, dass alle Möglichkeiten bestanden, das Flugzeug zum Flughafen Leipzig zu evakuieren”, heißt es. Auch wird erwähnt, dass 6 weitere Flugzeuge evakuiert werden hätten können.

Vorwürfe nicht neu

Die Vorwürfe sind nicht neu. So beklagte der frühere Chefpilot Dmytro Antonov bereits vor Monaten, dass man das Flugzeug hätte retten können. Ihm zufolge habe das Management bereits im Jänner von der NATO und Mitarbeiter*innen ihres deutschen Ablegers Antonov Logistics Hinweise auf eine bevorstehende Invasion erhalten. In der Vergangenheit hat die Airline unter anderem Charterflüge für die NATO durchgeführt und darum gute Verbindungen zum Bündnis.

Die An-225 sowie weitere Flugzeuge waren auf dem Flughafen Hostomel nahe Kiew stationiert, wo es in den Anfangstagen des Krieges schwere Kämpfe gab. Wenige Tage nach Kriegsbeginn wurde die Zerstörung der Maschine, die auch als Symbol ukrainischer Luftfahrt galt, bestätigt. 

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