Legendärer B-1 Bomber der US Air Force abgestürzt

Legendärer B-1 Bomber der US Air Force abgestürzt

© US Air Force

Militärtechnik

Legendärer B-1 Bomber der US Air Force abgestürzt

Ein Langstreckenbomber vom Typ B-1B Lancer ist beim Landeanflug auf die Ellsworth Air Force Base bei Rapid City im US-Bundesstaat South Dakota verunfallt. Alle 4 Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Schleudersitz retten - 3 davon sind mit leichten Verletzungen davongekommen, ein Besatzungsmitglied musste ins Krankenhaus gebracht werden, wie es von der US-Luftwaffe heißt

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschten Minusgrade und schlechte Sicht - für South Dakota in dieser Jahreszeit prinzipiell nichts Ungewöhnliches. 

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Die 4 Schleudersitze

Bei den B-1-Bombern kommen Schleudersitze vom Typ ACES II zum Einsatz. Im automatischen Modus sind diese Sitze so programmiert, dass sie die einzelnen Sitze nacheinander auslösen, um eine Kollision zu vermeiden. Innerhalb von 2 Sekunden werden dabei alle 4 Besatzungsmitglieder aus dem Cockpit katapultiert. Im manuellen Modus muss jede Person ihren Sitz selber aktivieren.

Fotos, die derzeit in sozialen Medien die Runde machen, zeigen das Wrack des verunglückten und zum Teil ausgebrannten Bombers. Von der Unfallstelle gibt es sogar einen Livestream, der hier zu sehen ist.

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Hohe Geschwindigkeit, ungewöhnliches Design

Die B-1B-Bomber zeichnen sich durch eine hohe Geschwindigkeit und einem ungewöhnlichen Design aus. In höheren Höhen konnte das Flugzeug Mach 1,25 erreichen, was es zu einem der wenigen strategischen Langstreckenbombern macht, die schneller als der Schall fliegen können (Supersonic).

Je nachdem mit vielen Bomben die B-1B bestückt sind, können sie Ziele in einer Entfernung zwischen 7.600 und 9.400 Kilometern erreichen. Zuletzt wurden mit der Maschine auch die Tests der US-Hyperschallwaffe durchgeführt. 

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Schwenkbare Tragflächen

Auffällig ist beim B-1B-Bomber das Design der Tragflächen. Denn das Flugzeug verfügt über Schwenkflügel. Die variablen Tragflächen sind aber nicht zum Platzsparen gedacht, während das Flugzeug parkt, vielmehr sollen sie die Flugfähigkeiten verbessern.

Bei Hochgeschwindigkeitsflügen und im Tiefflug können die Tragflächen pfeilartig nach hinten geschwenkt werden. Das Ziel dabei ist, den Luftwiderstand und die Böenlast zu verringern. Bei maximaler Pfeilung verringert sich die Spannweite von 42 auf 24 Meter.

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Hohe Kosten für Instandsetzung

Die Schwenkflügel sind aber auch ein Grund, weshalb vor 3 Jahren 17 Stück des B-1B-Bombers frühzeitig in Pension geschickt wurden. Beim wartungsintensiven Schwenkmechanismus wurden nämlich strukturelle Ermüdungen festgestellt.

"Die Instandsetzung der nun in Pension geschickten Flugzeuge hätte zwischen 10 und 30 Millionen Dollar pro Flugzeug gekostet", wurde 2021 der zuständige Brigadegeneral der US Air Force zitiert.

Als strategische Langstreckenbomber hat die US-Luftwaffe - neben den 45 Stück B-1B-Bomber - noch ungefähr 72 Stück der B-52-Bomber und 20 Stück des Tarnkappenbombers B-2 im Einsatz.

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