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B-2 Stealth-Bomber bekommt eine neue Stealth-Rakete

Die ikonische B-2 soll bald in Pension geschickt werden. Ursprünglich sollte der Stealth-Bomber bis 2058 fliegen. Weil die Erhaltung der ohnehin nur 20 Stück großen Flotte zu teuer ist, wurde die Pensionierung aber auf „nicht später als 2032“ vorgezogen.

Das setzt allerdings voraus, dass möglichst bald das Nachfolgemodell B-21 fertig wird. Die hätte schon heuer erstmals abheben sollen, die Testflüge wurden aber auf 2023 verschoben.

Weil weitere Verzögerungen nicht auszuschließen sind, gilt es die B-2 fit zu halten. Das wollen die US-Streitkräfte mit einem Upgrade-Kit des Rüstungskonzerns Northrop Grumman erreichen.

Stealth-Rakete für Langstrecken

Wie Northrop Grumman jetzt bekannt gegeben hat, wird die B-2 zukünftig mit AGM-158B JASSM-ER Marschflugkörpern bestückt werden können. Im Dezember wurde das bereits erfolgreich getestet, bisher war das aber noch geheim.

JASSM ist eine Reihe von Marschflugkörpern, die gegen Bodenziele eingesetzt werden. Das Gehäuse besteht aus Verbundwerksstoffen. Die Form ist wie aus einem Guss, mit möglichst wenig Kanten. Zudem hat sie einen flachen „Bauch“ anstatt den üblichen, röhrenförmigen Körper, wie bei anderen Raketen. Das alles soll helfen, die Radar- und Infrarotsignatur zu reduzieren, um nicht von Luftabwehrsystemen erfasst und abgefangen zu werden.

Die B-2 konnte bereits die JASSM abfeuern – aber nicht die JASSM-ER. Die neuere ER-Variante hat eine Reichweite von 965 Kilometern. Die normale JASSM kommt nur 370 Kilometer weit. Die höhere Reichweite ist wichtig, denn die B-2 ist zwar ein Stealth-Bomber, doch die Flugabwehrsysteme werden immer besser. Durch die höhere Reichweite der Rakete kann die B-2 beim Zielanflug außerhalb der Reichweite der feindlichen Flugabwehr bleiben.

In der US-Flotte gibt es derzeit kein anderes Flugzeug mit Stealth-Eigenschaften, das die JASSM-ER abfeuern kann. Das macht die B-2 besonders wertvoll für Einsätze, bei denen mit moderner Luftabwehr zu rechnen ist.

RATS und Krypto-Kommunikation

Eine weitere Komponente des Upgrade-Pakets ist verschlüsselte Kommunikation, die Northrop Grumman als „Krypto Modernisierung“ bezeichnet. Damit soll die B-2 moderne Kommunikationsgeräte nutzen können, die abhörsicherer als die bisherigen Systeme sind.

In die B-2 wird zudem RATS (Radar Aided Targeting System) integriert. Viele Lenkwaffen basieren auf GPS, um ihr Ziel zu finden. RATS ist ein Alternative für Einsatzgebiete, in denen das GPS-Signal blockiert wird oder wenn das GPS-System aus anderen Gründen ausgefallen ist.

Das System schickt aktualisierte Zieldaten an Lenkflugkörper. In diesem Fall ist es speziell für die B61-12 gedacht. Die gelenkte Wasserstoffbombe ist die modernste taktische und strategische Wasserstoffbombe im Arsenal der USA. Sie wurde 2019 eingeführt. Sie kann mit relativ kleinen Sprengköpfen ausgestattet werden, mit 0,3, 1,5, 10 oder 50 Kilotonnen Sprengkraft. Die Bombe, die die USA auf Hiroshima abgeworfen hatten, hatte eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen.

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